Mit 11 Frauen machten wir uns am 22.03.2024 wieder Richtung Ploiesti auf. Eigentlich wĂ€ren wir 12 Frauen gewesen und somit hĂ€tte jedes Erfasserteam aus 3 Frauen bestanden, aber leider ließ ein Kreuzbandriss dies nicht zu. Also hatte unsere liebe Alina nur ein Zweierteam mit unserer Neuerfasserin Tanja gebildet. Zum GlĂŒck hat dies ebenfalls sehr gut geklappt, auch wenn man zu zweit in der Regel etwas langsamer voran kommt als zu dritt.

Normal sind die Teams so aufgebaut, dass eine das Team fĂŒhrt, meist auch fĂŒr Bilder und Videos zustĂ€ndig ist, weil sie als Teamlead auch fĂŒr die Galeriebeschreibungen verantwortlich ist. Eine fĂŒr Hundehandling und eine fĂŒrs Schreiben. Fehlt eine Person, muss das Schreiben anders organisiert werden.

Neben Team Alina, gab es noch das Team Lisa mit Laura und Nicole, das Team Anja mit Eva und Anett und mein Team mit Claudia und ebenfalls Neuerfasserin Margitta.

Wir hatten fĂŒr die eine Woche im Vorfeld eine Kennelaufteilung geplant, damit jedes Team weiß, fĂŒr welche Kennel sie zustĂ€ndig ist. Da wir 3 Shelter (Bucov. Sanctuary und Campina) besuchen wollten, war klar, dass es eine Mammutaufgabe wird. Bei den Bildern findet ihr beispielhaft die Kennelaufteilung fĂŒr Bucov. Ohne klare Festlegung von Prios nicht schaffbar, da jedes Team alleine in Bucov fĂŒr ca. 4 Tage ĂŒber 130 Kennel hatte.

Folgende Prio haben wir festgelegt:

In Bucov und im Sanctuary möglichst vollstĂ€ndiger Kennel-Galerie-Abgleich aller Hunde. D.h. sitzt der Hund wirklich noch da, wo in der Galerie gemeldet ist. Sofern nicht, wird dieser Hund als „NiK“ Nicht im Kennel gemeldet – in der Hoffnung, das ein Team diesen Hund dann in einem anderen Kennel findet.

Allein dieser Kennelabgleich nimmt Stunden in Anspruch, aber er macht nur Sinn, wenn ausreichend Teams gleichzeitig vor Ort sind und das ist in der Regel nur einmal im Jahr.

In Campina war dies nicht notwendig, da Sandra stets vor Ort ist und versucht alle Kennelwechsel tagesaktuell mitzuteilen. Das hilft enorm.

Weitere Prio 1 hatten Neuerfassungen von zutraulichen und etwas zutraulichen Hunden und sofern die Zeit es zuließ von etwas scheuen Hunden. Zu dem möglichst die NotfĂ€lle finden, AuffĂ€lligkeiten sofort im Krankenchat melden oder sollte es Probleme wie Zaunlöcher geben., mir melden, damit ich es dem Shelterleiter sagen konnte.

Updates waren leider nur eingeschrĂ€nkt möglich. DafĂŒr fehlte vorn bis hinten die Zeit. Allein alle Kennel zu besuchen, war zeitlich schon super knapp. Bis 3 Stunden vor Abflug standen wir im Shelter. Am letzten Tag hatten wir noch 3 Stunden Zeit im Shelter und alleine in diesen 3 Stunden habe ich ĂŒber 500 Bilder/Videos gemacht.

Wirklich Bucov begreifen, kann man nur vor Ort. Unser Einsatz begann jeden Morgen um 08h im Shelter und endete meist gegen 17h – mal auch etwas spĂ€ter. Pausen sind kurz. Ich bin nun gut ĂŒber 50 und merke die körperliche Belastung. Den anderen „Älteren“ geht es meist auch so, aber wir möchten diesen Job möglichst noch lange machen. Also muss man auch immer mehr lernen auf eine ausreichende Erholung zu achten, um auch am nĂ€chsten Tag fĂŒr die Hunde fit genug zu sein. Unsere Erfassung ist in der Regel ihre einzige Chance Bucov je lebend zu verlassen. Das ist uns durchgehend bewusst. Ich achte z.B. daher nun abends mehr auf eine Erholung – gehe zeitig ins Bett (20.30h Licht aus gab es auch), habe keinen Bericht mehr geschrieben und wenig Hunde bereits ans Galerieteam geschickt. Morgens um 05h ging der Tag meist mit den ĂŒblichen anderen PDR Aufgaben los, wie Vorkontrollbögen prĂŒfen. Ist ja nicht so, dass die normale PDR Arbeit liegen bleiben kann. Meine Transportvorbereitungsaufgaben haben Laura und Bettina im Vorstand ĂŒbernommen. Ganz lieben Dank dafĂŒr, damit ich da den RĂŒcken frei hatte.

Die anderen Teams saßen teilweise bis spĂ€t in die Nacht zusammen und haben die Hunde bereits an die Galeriepflegerinnen geschickt. Team Alina und Team Anja werden bzgl. Galeriepflege von Sabrina betreut, Team Lisa von Andrea und mein Team von Bianca. Durch die festen ZustĂ€ndigkeiten ist es auch möglich, dass die Hunde schneller in die Galerie kommen. Ein Team spielt sich immer mehr aufeinander ein. Und das ist mit eins, was PDR auszeichnet. Über 100 Personen arbeiten bei PDR ehrenamtlich mit. In unfassbar vielen verschiedenen Aufgabenbereichen und jeder Aufgabenbereich besteht wieder aus einem Team. Ohne Teamwork wĂ€re unsere Aufgabe nicht möglich.

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Nach Ankunft am 22.03.24 in Bukarest fuhren die ersten Frauen bereits ins Sanctuary – auch hier zĂ€hlt keine Stunde verschenken. Am Samstag 23.03.24 waren wir alle ganztĂ€gig zusammen im Sanctuary. Am Sonntag, 24.03.24, haben wir uns aufgeteilt. Ein Team fuhr ganztĂ€gig noch ins Sanctuary und hat es dadurch wirklich ganz geschafft. Jeder Kennel wurde zumindest besucht! Drei Teams fuhren zunĂ€chst nach Bucov, um dann nach 3 Stunden weiter nach Campina zu fahren. In Campina wurde geschaut, ob noch Neuerfassungungen zu finden sind und es wurden Updates gemacht.

Von Montag, 25.03.24 bis Freitag, 29.03.24, kurz vor Abflug stand ganztĂ€gig Bucov an. Der Montag fing direkt mit Regen an. Bucov bei unter 10 Grad und Regen macht wirklich keinen Spaß. Aber was mut dat mut. Also sahen wir nach 30 Minuten wie nach einer Schlamm-Kot-Party aus. Ansonsten können wir uns wettertechnisch wirklich nicht beklagen. Das haben wir bereits um ein vielfaches schlimmer erlebt. Oft kam sogar die Sonne mal raus, was natĂŒrlich bei den Bildern hilft.

Leider haben wir auch einige Opfer in den Kenneln gefunden. Diese wurden gemeldet und je nach Möglichkeit aus den Kenneln genommen. Ein Beispiel ist Pumba. Um 17h war es unser letzter Kennel fĂŒr diesen Tag. Wir wollten nur schon mal den Galerieabgleich machen. Zwei Hunde waren dort noch gemeldet – einer war schnell klar, ist nicht mehr drinnen. Etwas schwarzes saß noch in einer HĂŒtte – könnte das Pumba sein? Diese Frage wurde uns leider schnell beantwortet. Pumba wurde von ca. 10 Junghunden durch den Kennel gejagt. Es war schrecklich. Man sah, dass er völlig Kot verschmiert und bis auf die Knochen abgemagert war. Ich hatte ihn im August 2023 neu in den VetKenneln erfasst. Ich lief zur Shelterverwaltung – alle waren schon weg. Aber Pumba konnte da drin nicht bleiben. Er hĂ€tte bereits bis Morgen tot gebissen sein können. Wir ihn da alleine raus holen, wĂ€rend 10 Hunde ihn töten wollen? Auch diese Überlegungen endeten diesmal zum GlĂŒck schnell. Ionut, der Arbeiter von Aniela, kam aus dem VerwaltungsgebĂ€ude – frisch umgezogen, um nach Hause zu gehen. Er zögerte dennoch keine Sekunde. Wir fuhren einen Transportwagen zum Kennel und Ionut kam mit. Pumba war noch in völliger Todespanik. Das wir ihn nun retten wollten, konnte er nicht wissen. Es war schrecklich ihn zu sehen und ihn nun noch mehr bedrĂ€ngen zu mĂŒssen, aber es gab keine Alternative. Ionut schaffte es. Pumba war in Sicherheit! Vorerst! Machen wir uns nichts vor – neuer Kennel bedeutet hier selten „Neues GlĂŒck“.

Aber erstmal hieß es nun ein sicheres PlĂ€tzchen im Transportwagen fĂŒr die Nacht. Ionut versorgte ihn noch mit Futter und Wasser und ging dann in den wohlverdienten Feierabend. Wir mussten das erstmal verdauen.

In den folgenden Tagen besuchte ich Pumba 1-2mal am Tag und brachte ihm Frolic. Gierig frass er es. Er ist sehr zutraulich und in seiner VetKennel Besetzung konnte ich nun bereits sehen, dass er sich gegenĂŒber anderen Hunden zurĂŒck nimmt und nicht futterneidisch ist. Als schwarzer RĂŒde – selbst bei 45cm – hat er wenig Chance selbst als Notfall hier lebendig raus zukommen, aber zumindest diesmal konnten wir ihm sein Leben retten. Vielleicht sieht ihn nun ja doch jemand.

Auch alle anderen Teams hatten Mobbingopfer und einige wurden in den VetKennels in Sicherheit gebracht wie Rena und Ilaria.

Die Tage vor Ort vergehen wie im Flug. Wieder Zuhause geht die Erfassungsarbeit aber noch einige Wochen weiter. Am 25.04.24 sind die nĂ€chsten Teams in Bucov – daher mĂŒssen bis dahin alle Neuerfassungen in der Galerie sein, auch wenn ein paar Welpen erst in Mai fertig geimpft sind. Nur so können wir Doppelerfassungen vermeiden.

Ein paar meiner 4341 Bilder und 2 meiner 429 Videos habe ich euch beigefĂŒgt. Die anderen Teams werden nicht weniger Bildmaterial haben, was alle gesichtet und verarbeitet werden muss. Möglichst schnell, weil viele Hunde nur jetzt eine Chance haben raus kommen zu können. In wenigen Wochen können sie in Bucov bereits vermisst oder tot gebissen sein. Wir können noch so oft versuchen zu erklĂ€ren, warum das so ist. Aber man glaubt uns erst, wenn man es vor Ort mit eigenen Augen gesehen hat, was Bucov bedeutet. Daher – möchtet ihr einen Bucov Hund adoptieren, dann jetzt und nicht i-wann mal, wenn es „DER“ Hund werden soll. Wir möchten mit dieser Aussage niemanden unter Druck setzen, ist einfach die ungeschönte Wahrheit. Geht es aktuell nicht, dann ist das fĂŒr uns auch völlig O.K., aber nur die VorwĂŒrfe uns regelmĂ€ĂŸig anhören zu mĂŒssen, warum der Hund nun kurz vor Trapo vermisst oder verstorben ist, ermĂŒden uns. Wir tun 365 Tage im Jahr unser möglichstes und das oft seit vielen Jahren – um diesen Hunde eine Chance zu geben. Das ein Hund kurz vor seiner Rettung nicht gefunden werden kann oder sogar verstorben ist, setzt uns nicht minder zu. So z.B. das Schicksal von Mila, Mila hĂ€tte als Notfall im Februar 2023 als Notfall auf eine Pflegestelle ausreisen dĂŒrfen. Bei der Herausnahme aus dem Kennel fĂŒr den Transport konnte sie entwischen. Niemand konnte sie einfangen und man meldete sie leider als vermisst. Nun wurde Anisa gefunden und dabei stellte es sich heraus, dass es sich um Mila handelt. Über 1 Jahr nach ihrem Entschwinden. Ob sie nun noch einmal das GlĂŒck hat doch ausreisen zu können, bleibt abzuwarten. Auch hier gilt, wenn ja jetzt – was in ein paar Wochen ist, kann niemand sagen. Das sind einfach bittere Wahrheiten, die weh tun – uns auch – aber wir mĂŒssen damit leben um diesen Job machen zu können.

Im Monat kommen im Schnitt alleine 300 neue Hunde nach Bucov. Das sind rund 3600 Hunde pro Jahr! Nur Bucov! In 2023 sind ĂŒber unsere Transporte 1004 Hunde aus Bucov ausgereist. Das Shelter Bucov hat aber in 2023 nicht um einen Hundebestand von 2600 Hunde zugenommen. Bucov zu ĂŒberleben, bleibt eine reine GlĂŒcksache. Habt ihr einen Bucovhund bei euch, nehmt ihn in den Arm und seid dankbar. Er hat es Dank vieler helfender HĂ€nde geschafft – auch Dank euch.

Und dieser Job machen so viele Menschen. Ich bin unglaublich dankbar, wer da alles im Hintergrund stets unermĂŒdlich mitwirkt, wie auch das Namenspatenschaftsteam, Team fĂŒr Galeriekennelummeldungen u.Ă€., Patenschaftsteam, Kasstenteam, Vermittler- und VK-Team, Teams fĂŒr Hundepostings, unsere Pflegestellen mit ihren Betreuerinnen undund. Ich habe nun sicherlich so viele Teams vergessen, wobei alle so wichtig sind.

Danke an alle die uns mit Spenden unterstĂŒtzen. Bricht nur ein Pfeiler unserer Arbeit weg, hĂ€tte dies unsĂ€gliche Konsequenzen fĂŒr die Hunde.

Eure Gudrun

  1. Vorsitzende ProDogRomania e.V.

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