Liebes Team von Pro Dog Romania,
wie versprochen, kommt hier unsere Geschichte über unsere Zaubermaus Lola, die bei euch noch Lillie hieß. Unser ganz persönliches Weihnachtsmärchen für euch…
„Lillie“ -ihr Name war schon das erste „Zeichen“, dass wir zusammen gehören sollten.
Auch wenn im Familien- und Freundeskreis gewitzelt wurde „Na, dann brauchst du ja nur einmal pfeiffen, dann kommen zwei Mädels gerannt“, haben wir uns doch dafür entschieden, den Hund und nicht das Frauchen umzutaufen.
Aber fangen wir von vorne an. Im Januar ist Samui, Lolas Vorgänger, nach über 15 Jahren an unserer Seite über die Regenbogenbrücke gegangen. Dass das mit einem altersschwachen Hund nicht nur emotional furchtbar traurig und anstrengend ist, das weiß sicherlich jeder, der seinen Hund bis zum Tod, wörtlich und im übertragenen Sinne, getragen hat.
So waren wir uns auch einig, dass wir mindestens ein Jahr erst mal „keinen neuen Hund“ haben wollten. Napf, Körbchen, Leinen etc. wurden gewaschen und deshalb für „später mal“ sicher verstaut.
Nur die Gehhilfe (Höschen mit Tragehenkeln) habe ich dem HTV vorbei gebracht und dort den Aushang gesehen, dass ehrenamtliche Gassigeher für wochentags gesucht werden.
Als ich merkte, dass die Trauer und Leere irgendwie nicht besser wurde, habe ich mich daran erinnert und zum Gassigeherseminar angemeldet, Anfang April war es dann soweit. Mein Umfeld schloss schon Wetten ab, wie lange wir noch Hunde-los bleiben würden, sie sollten Recht behalten. Der Plan von 1-2 die Woche in der Mittagspause wurde zu täglich ALS Mittagspause.
Nicht nur, dass es wahnsinnig Spaß macht, die unterschiedlichen Hunde bei der Runde näher kennen zu lernen, sondern auch ihre Veränderung zu sehen und zu spüren, wenn sie mal „raus“ dürfen. Wie bei der Wasserratte Duddles, der pure Lebensfreude zeigt, wenn er im Teich planschen kann.
So habe ich den einen Tag Heinrich (ich freue mich wahnsinnig über seine glückliche Vermittlung) zurück gebracht und bin an anderen Gassigehern vorbei gegangen, die noch auf die Rückgabe ihrer Hunde warteten. Da zog ein abgemagerter, stellenweise noch fast kahler Rumi mit großer Narbe auf dem Kopf zu mir und kuschelte sich so stürmisch an mich, dass ich in der Hocke fast umgefallen wäre. Ich fragte die Gassigeherin, wer das denn sei und versprach dann „Lillie“ am nächsten Tag mal mit ihr zu gehen.
Das tat ich auch und es war von der ersten Sekunde eine Verbindung zwischen uns. Sie drehte sich laufend zu mir um und ich machte ein Foto schickte das an Uwe und schrieb „Lillie“ und ein Herzaugensmiley. Er fragte nur “Ist sie lieb?“, ich antwortete „ Sooo lieb und verschmust und total verspielt. Auf jeden Fall Jagdhund drin…“ Das war am 25. April.
Beim Abendbrot fragte er noch mal genau nach. Ich hatte mein Herz längt verloren, merkte das im Gegensatz zu Uwe selbst aber gar nicht. „Du, wir können jederzeit einen neuen Hund haben. Wir müssen nicht ein Jahr pausieren. Wenn der Hund so gut zu uns passt und so einen tollen Charakter hat… wer weiß, ob man in einem Jahr so einen tollen Hund findet, wenn man sucht?“ Ich war vom Kopf her überhaupt nicht überzeugt: „Das ist ein Straßenhund, der kann nix, gar nix. Der ist nicht mal stubenrein. Ich muss dieses Jahr auch mal wieder ein bisschen [beruflich] Gas geben. Du weißt, das bleibt erst mal alles an mir hängen. Bis der soweit ist, dass du ihn auch mit ins Büro nehmen kannst.“ „Ich sag das ja nur…“.
Am nächsten Abend: „Und? Bist du heute wieder mit Lillie gegangen?“ „Jaaaa…“ und ein verklärter Blick. „Du, ich meine das ernst. Wir können den Hund wirklich holen. Wir werden sowieso wieder einen Hund haben, warum nicht jetzt?“
„Du kannst sie dir ja mal angucken -ob das bei euch auch passt. Samstag z.B.“
Wir fuhren also Samstag zum HTV und da die Gassigeherzeit nach der Öffnungszeit ist, bat ich Uwe einfach mal kurz draußen zu warten. Ich war vorher nie am Wochenende da gewesen und es war deutlich mehr los als in der Woche. Da ich seine männliche Ungeduld kenne, textete ich kurz „Es dauert noch ein bisschen, okay? Hoffe, bekomme sie…“ [an dieser Stelle noch mal vielen Dank an den Gassigeher, der Lillie an dem Tag eigentlich ausführen wollte!]
Er antwortete: „Alles gut!“ mit einem Foto: Da floss ein Tränchen. Uwe war zwischenzeitlich aus Langeweile außen ums Gehege gegangen. Und dann DAS: Lola war nicht mit nach vorne zu den Tierpflegern und der „Hundeausgabe“ gelaufen, sondern machte wimmernd Männchen am Zaun und hatte sich ganz offensichtlich auch Uwe ausgesucht.
Dann bekam ich sie, stürmisch zog sie nach draußen zu Uwe, sprang an ihm hoch, freute sich, ging dann aber locker an der Leine mit und drehte sich ständig zu uns um. Nach schon ca. 10m sagte Uwe: „Eigentlich brauchen wir gar nicht weitergehen, es ist doch klar, oder?“
Wir genossen die Stunde. Brachten sie zurück und ich wollte trotzdem noch mal eine Nacht drüber schlafen. Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zum HTV und reservierten Sie, denn wir brauchten ja noch die Vermietergenehmigung.
Montag Brückentag, niemand in der Verwaltung. Dienstag Feiertag. Mittwochmorgen sofort angerufen. Kein gutes Gespräch, noch mal schriftlich angefragt, kein gutes Gefühl, eher ein Gefühl wie Liebeskummer, Verzweiflung. Die Nacht zu Donnerstag kaum geschlafen. Ich fühlte mich hundeelend, Uwe fuhr ins Büro. Kaum war er 30 Minuten weg, kam die Email mit der Genehmigung, die mit dem Satz endete „Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrem neuen Familienmitglied!“ So kannte ich unsere Verwaltung. Jetzt flossen ein paar mehr Tränchen.
Ich schrieb überglücklich an Uwe: “Können wir jetzt bitte unseren Hund abholen?“
Es dauerte natürlich bis er wieder aus dem Büro konnte, ich rief im HTV an, dass Lola bitte nicht Gassigehen solle, wir würden sie nachher abholen.
Ich druckte alle Formulare aus, schloss online eine Haftpflicht ab, holte Näpfe, Leinen und Körbchen hervor. Dann holten wir „unsere“ Lola.
Es war vom ersten Moment, als wäre sie schon immer bei uns gewesen.
Sie bekam ihr neues Halsband und Leine um, lief richtig stolz mit uns Richtung Auto, wollte sofort rein.
Wir sind mit ihr zum Deich gefahren, das ist das nächstgelegene ruhige (!) Gassigebiet.
Da wir viel unterwegs sind, war uns wichtig, dass sie relativ schnell entspanntes Autofahren lernt.
Bei ihrem Vorgänger hatte die Strategie „kurze Fahrt, langer, schöner Spaziergang“ auch sehr schnell zum Erfolg geführt.
Am Deich hat sie sich erst mal so richtig ausgiebig im Gras gewälzt. Als hätte sie die ganze Anspannung abstreifen wollen.
Zuhause angekommen, durfte sie wirklich alles angucken und beschnuppern. Ihr Körbchen hat sie vom ersten Tag angenommen. Dann hat sie erst mal richtig tief und selig geschlafen Und gekuschelt. Und an unseren Unterarmen und Händen gegnabbelt und gekuschelt und wieder gegnabbelt. Wir alle hier (inkl. Familie und Freunde) haben noch nie einen Hund gekannt, der das Schmusen und Körperkontakt so einfordert wie Lola.
Wir haben sie die ganze Zeit genau beobachtet, auch nachts. Kaum wurde sie etwas unruhiger, sind wir mit ihr raus. So hat sie sofort gelernt, dass sie „Bescheid“ sagen kann.
Nach paar Tagen konnte sie schon 6 Stunden durchhalten, wir also wieder durchschlafen. Es gab von Anfang an nicht ein Malheur.
(Also an alle, die bei Rumis bzgl. Stubenreinheit Sorgen haben: wenn IHR auf den Hund achtet, wird der Hund das schon schnell richtig machen!)
Aber der auf Stress / Umstellung geschobene breiige Stuhl blieb auch noch nach ca. 3 Wochen –mal mehr, mal weniger. Ich telefonierte wieder mit unsere TÄ, brachte Stuhlproben von 3 aufeinander folgenden Tagen. Ihre Vermutung bestätigte sich leider: sehr starker Giardienbefall.
Eine Woche Antibiotika und vor jeder Mahlzeit (wir haben anfänglich das Futter auf 3 Mahlzeiten verteilt, weil sie so extrem dünn war) Karottensuppe nach Dr. Moro, maximale Hygiene, alles täglich und nach jeder Mahlzeit auskochen, desinfizieren, Häufchen aufsammeln (eh selbstverständlich). Dann eine Woche Pause mit Antibiotika, aber durchgehend Morosuppe und extreme Hygiene.
Die folgende Woche wieder zusätzlich Antibiotika. Dann Aufbau der Darmflora, Stuhlproben und der entwarnende Anruf unserer TÄ: „Alles super, da habt ihr aber wirklich gezaubert!“
Nun war es an der Zeit die Maus unserer TÄ mal persönlich vorzustellen. 2kg hatte sie seit der Zeit im HTV schon zugenommen, die Muskulatur baute sich langsam wieder auf, das Fell wuchs gut nach.
Aber sie wirkte immer noch „ganz schön ramponiert“, natürlich auch wegen ihrer Narbe(n).
Wir haben einfach so weiter gemacht, Futter morgens und abends, VIEL Auslauf, konsequent an der Schleppleine. Meine anfängliche Vermutung mit „Jagdhund“ ist mittlerweile auch optisch nicht mehr zu leugnen. Sie sieht aus, läuft und verhält sich wie eine Ungarische Bracke (Erdélyi Kopó).
Das ist nur deshalb wichtig, weil wir uns bei der Erziehung von Anfang an darauf eingestellt haben. Liebevolle Konsequenz, aber wirklich OHNE Ausnahme. Sie ist einfach viel zu schlau, um sich Ausnahmen NICHT zu merken.
Lola muss(te) aber auch so noch wirklich viel lernen. Sie hat(te) vor ganz vielem Angst, was im städtischen Alltag überall „lauert“. Litfaßsäulen, Werbeanzeigen, Anhänger mit Planen, Statuen, Wahlplakate und Sonnenschirme…
Sie duckt sich dann leicht, macht einen langen Hals Richtung Gefahr und verbellt diese lautstark. Das Gute ist aber, dass sie uns von Anfang an vertraut hat. Was haben wir uns zum „Affen“ gemacht: Wir haben uns –wenn möglich- ganz nah an das Objekt ihrer Angst gestellt, dieses angefasst oder „gestreichelt“ und z.B. gesagt: „so eine feiiiine Litfaßsäule, feiiiin…“. Sie guckte ungläubig, traute sich dann ja aber doch in unsere Nähe und beschnupperte dieses „feiiine“ Ding. Beim zweiten Mal guckt sie nur noch skeptisch und beim dritten Mal läuft sie völlig souverän dran vorbei. Aber wehe, ein Detail ist anders. Wenn nur ein neuer Aufkleber auf dem Stromkasten ist oder jemand seine Bierflasche auf den Zaunpfahl gestellt hat. Das gehört da nicht hin! Mittlerweile wird das dann zwar nicht mehr verbellt, aber der lange Hals und der skeptische Blick bleiben.
Wasser kannte sie anscheinend auch nicht, selbst kleine „Wellen“, die ans Ufer schwappten, wurden ängstlich verbellt. Aber aufgrund des tollen Sommers und des täglichen Spazierganges am Wasser schwimmt sie mittlerweile sogar ein bisschen. Am liebsten natürlich, wenn Frauchen mit im Wasser steht und zur Not helfen könnte.
In der Natur ist Lola dagegen ein alter Hase. Hohes Gras –himmlisch, raschelndes Laub –himmlisch. Wie das alles gut riecht! Apropos Hase: sie stöberte mal am Deich im hohen Gras einen Feldhasen bzw. seine Fährte auf. Ein Hoch auf die Schleppleine. Wir hatten am anderen Ende quasi einen Lenkdrachen und zum ersten Mal hörten wir live was ein „Spurlaut“ ist. Dann kam der Hase. Und die Diskussion ob man es nach 3 Monaten schon mal ohne Schleppleine versuchen könne, war im Keim erstickt. Im wildfreien Freilauf (z.B. Scharbeutz -18Hektar) oder am Strand geht das aber schon und der Rückruf klappt dann auch recht zuverlässig. Besser geht natürlich immer, aber wir üben ja auch noch.
Überhaupt lernt sie sehr schnell und guckt sich auch viel ab. Von uns und von anderen Hunden. Was nicht unbedingt immer gut ist. 😉
So verstand sie als erstes „Nein!“, als zweites „Feine Maus!“.
Dann folg(t)en die Kommandos, die in UNSEREM gemeinsamen Alltag wichtig sind wie z.B. Sitz, Straaaaße, Platz, lauf, hier-her, Körbchen, Küsschen und neuerdings Bächlein usw.
Bei „Bächlein“ fragt ihr euch, was das ist, oder? Lola mag im Dunkeln üüüberhaupt nicht gerne raus. Man müsste sie richtig ziehen. Aber bei den mittlerweile sehr kurzen Tagen, muss sie ja im Dunkeln noch mal raus, um entspannt die Nacht durchzuhalten.
Also haben wir sie JEDES Mal, wenn sie gepieselt hat, gelobt und „feines Bächlein“ gesagt. Sie hat das recht schnell verstanden. Dann haben wir sie abends raus „gequält“, sie nach dem ersten Pieseln wie oben gelobt und haben sofort umgedreht. Mittlerweile reicht abends das „Zauberwort“ und sie springt freiwillig auf, geht raus, dreht sich Richtung Haustür (damit wir ja nicht auf dumme Ideen kommen), hockt sich in den Efeu und ist in null komma nix wieder im Körbchen. Super Lösung für die kurzen Tage.
Wir sind wahnsinnig glücklich mit ihr.
Es ist wirklich, als wäre sie schon immer dabei gewesen.
Nach nur 3 Monaten konnten wir sie problemlos mit ins Büro, zu Kunden oder ins Restaurant nehmen. Wir waren mit ihr in Holland und an der Ostsee im Bulli campen, im Hotel, bei Oldtimertreffen, in einer FeWo in Österreich. Sie ist immer dabei. Aber auch alleine bleiben klappt problemlos. Das haben wir auch vom ersten Tag an ganz nebenbei geübt. Raus aus der Wohnung, Tür offen gelassen und in den Wäschekeller. Lola hinterher. Gar nicht beachtet. Nächsten Tage: „Aha, Frauchen ist im Keller, ich warte mal an der Tür, hinter der Tür, im Körbchen.“ So haben wir das peu à peu ausgebaut. Das Schwierigste dabei war das eigene Verhalten. Dieses „das ist ganz normal“ auch wirklich zu fühlen, denn Lola merkt ALLES.
Sie ist selbst für einen Hund besonders empfindsam (denn ich finde alle Hunde sind sensitiv, merken Stimmungen und Spannungen). Sie hatte zwischendurch immer mal wieder „grundlos“ Durchfall. Wir haben Futterlisten geführt und wussten wirklich nicht wieso. Aber dann fiel uns auf, dass das immer dann war, wenn es gerade „gar nicht passte“. Dann haben wir das noch mal gegen gecheckt:
wenn bei UNS echte Aufregung war, Hochzeit der Schwester, Schlaganfall von Vater 1, Vater 2 im KH etc…. dann war auch Lola „aufgeregt“.
Nach 6 Monaten haben wir die empfohlene Blutuntersuchung wegen der Mittelmeererkrankungen gemacht. Alles, was getestet war, blieb negativ. Leider ist sie aber positiv auf Hepatozoon getestet, das wurde vorher nicht untersucht. Das ist nicht übertragbar auf Mensch oder Hund, soweit für andere unproblematisch, aber leider auch nicht heilbar. Die weiteren Blutuntersuchungen haben gezeigt, dass sie zwar bisher auf die Erreger positiv getestet wurde, aber ihre sonstigen Blutwerte soweit okay sind, was dafür spricht, dass die Erkrankung bisher nicht ausgebrochen ist. Vielleicht haben wir Glück und das bleibt auch so. Lediglich ihre Milz ist im Ultraschall auffällig. Die TÄ führt es darauf zurück, deshalb haben wir erst mal von einen Biopsie abgesehen. Wir werden jetzt leider regelmäßig ihre Blutwerte checken müssen und schauen, ob sich ihr Verhalten, ihre Verfassung verändert, um ggf. schnell medikamentös zu reagieren.
Lola wiegt seit 3 Monaten übrigens 32kg (+6kg). Unsere TÄ hat schon mehrfach gesagt, dass sie nicht geglaubt hätte, dass sie sich so toll entwickeln würde. Obwohl sie ja wisse, dass Lola bei uns „ins Paradies geplumpst“ sei. Lola hat richtig toll Muskulatur aufgebaut, auch an ihrem langen Rücken und ein wahnsinnig glänzendes Fell bekommen. WIR finden sie ja sowieso, trotz Narbe, nicht nur charakterlich, sondern auch äußerlich wunderschön.
Momentan ist sie wirklich sehr gut drauf, fröhlich, verspielt, lieb, so dass wir wahrlich oft gefragt werden „…die ist aber noch jung, oder?“
Das freut uns immer sehr, denn sie wurde so auf 5-6 Jahre geschätzt, obwohl sie eigentlich eher aussah wie >10.
Jedes Jahr, das wir unsere Maus länger an unserer Seite haben dürfen, nehmen wir gerne!
Lola ist auch superlieb zu Kindern, sogar wenn aus dem Nichts ein lauter „Pulk“ Hunde unerfahrener Kinder auf sie zustürmt und einem als Halter das Herz in die Hose rutscht.
Mit anderen Hunden ist sie sowie klasse, eher unterwürfig, bellt aber auch „Bescheid“, wenn es ihr zu doll wird. Sie ist wirklich gut sozialisiert, wie ja die meisten Straßenhunde. Bei Hunden reagiert sie auch auf alte und kranke und ist schon bei der Begrüßung viel sanfter und ruhiger als sonst, stoppt z.B. abrupt davor ab, wenn sie beim näher rankommen merkt, „oh, krank“. Wird ein kleinerer durch einen aufdringlichen Hund bedrängt, läuft sie wie zufällig dazwischen ohne die anderen Hunde merklich zu beachten und entschärft so die Situation.
Sie ist einfach durch und durch lieb. Und diesen Ruf hat sie auch bei anderen Hundebesitzern schon weg. Wir haben eine Walkerin hier im Park, die wirklich große Angst vor Hunden hat. Sie sprach uns neulich an und sagte, dass das bei Lola nicht so sei. Lola würde so eine Ruhe ausstrahlen, trotz ihrer Größe.
Wenn Lola uns anfänglich etwas zu stürmisch angeknabbert hat, brauchten wir nur kurz „hundisch“ aufquieken und sie hat SOFORT aufgehört, beschwichtigt und vorsichtiger weiter gespielt. Mittlerweile ist sie ganz, ganz vorsichtig im Spiel mit Menschen.
Wie schon gesagt, lernt sie sehr schnell und das hauptsächlich mit Körpersprache und Stimme als Hilfsmittel (manchmal natürlich auch mit Leckerlies). Aber sie ist auch eine typisch „sture Bracke“, wie oben geschrieben: Inkonsequenz geht bei ihr gar nicht. „Betteln am Esstisch, gibt es nicht, das ist klar. Aber wieso kein Betteln in der Küche? Da bekomme ich doch auch sonst mein Futter!?“ Essen wir eben schnell im Stehen in der Küche, wird also gebettelt. Nimmt man den Teller mit an den Esstisch, guckt sie nicht mal, denn da gibt es ja nichts. NIE.
Wir können uns gut vorstellen, nächstes Jahr mit ihr Mantrailing zu trainieren. Mittlerweile ist sie im Alltag so souverän, dass wir ihr eine weitere “Aufgabe“ zutrauen. Aber als „Auslastung“ bräuchte sie es nicht. Sie ist sehr ausgeglichen: draußen voller Energie und Nase am Boden, drinnen selig schnarchend im Körbchen. Aber es würde ihr sicherlich Spaß machen und da sie sich sehr an anderen Hunden orientiert, kann es gut sein, dass sie auch das sehr schnell lernt.
Sie ist ein wirklich durch und durch toller Hund! Und es ist sicherlich nicht zu überlesen, dass wir ganz schön verliebt sind in unsere große Schmusemaus sind.
Wir möchten uns hiermit noch mal bei ALLEN bedanken, die sich so toll um Lola gekümmert haben. Hier in Hamburg, aber auch in Rumänien (wir haben gehört, dass sie ein „Herzenshund“ von Mihaela war) und auch bei dem Spender ihres Ausreisetickets.
Ihr habt uns alle drei glücklich gemacht! DANKE!
Uwe, Lilian & Lola
Lillie – jetzt Lola, noch in Rumänien: