James

Hallo, liebe ProDoggers !
James ist nun seit 6 Monaten bei mir und gestern besuchte mich Geraldine zur „Nachkontrolle“. Sie war begeistert von James und seinem Zu Hause und fand, dass es mal wieder an der Zeit sei etwas über James zu berichten.
Ich bin des Lobes voll und weiß garnicht, wo ich beginnen soll.
Als erstes muss ich sagen: James ist nicht der Hund, den ich glaubte zu adoptieren! Seine Geschichte klang traurig. Er habe mit dem Leben abgeschlossen, stand da, er sei traurig und hätte sich aufgegeben, hieß es.
Davon ist nichts mehr zu merken! Er ist ein liebenswerter, kluger, lernbegieriger, fröhlicher, rotzfrecher kleiner Proll! Ich gebe zu, es war schon ein bestialisch stinkendes Häufchen Elend mit ziemlich wenig Fell, das hier am 7. Februar abends um 21:45 Uhr hier in Frankfurt bei mir eintraf. Total verängstigt stand er im Transporter und wagte sich nicht heraus. Der begleitende Tierarzt hat ihn hier herein getragen und hat sich ziemlich schnell verabschiedet. Im Trapo warteten ja noch eine Menge anderer Hundis darauf, endlich anzukommen und aussteigen zu dürfen.
Zuerst hat James tüchtig gefressen und ganz viel getrunken. Er stand ersteinmal einfach nur da. Vor dem bereitgestellten Hundekörbchen. Er hatte mich nicht aussuchen dürfen, ich war einfach da…und aus dieser Nummer kam er ja jetzt nicht mehr heraus. Ich dachte dann, dass es wohl an mir wäre, mich vorzustellen. Wenn ich heute noch daran denke, war ich wohl ziemlich leichtsinnig. Ich hatte nämlich keine einzige Sekunde in Erwägung gezogen, dass James nach mir schnappen oder mich gar beißen könnte! „Nase zu und durch“ habe ich ihn einfach ganz liebevoll umarmt, geküsst und gestreichelt. Er blieb einfach stehen und rührte sich nicht. Nach gut einer halben Stunde hat er vorsichtig gewagt, sich zu bewegen. Er schaute sich langsam und sehr ängstlich alle Räume der Wohnung an, kehrte ins Wohnzimmer zurück und stellte sich in sein Körbchen. Dort stand er wieder eine gaze Weile und schaute mich an. Auch wenn er meine Sprache nicht verstehen konnte, begriff er wohl, dass ich ihm das Körbchen schenkte. Nach einer Zeit hat er sich dann hingelegt. Bestimmt eine Stunde lang habe ich ihn gestreichelt und ihm (wie bescheuert) Kinderlieder vorgesungen. Das schien ihn zu beruhigen. Plötzlich stand er auf. Unerfahren wie ich war, dachte ich, dass er bestimmt pieseln müsste. James ließ sich ohne einen Mucks von sich zu geben das neue Geschirr und die Leine anlegen. Er ging ohne zu zögern mit mir in den Wald , verrichtete dort sofort alle Geschäfte und schnupperte ganz furchtbar viel. Wieder zu Hause angekommen, legte er sich sofort in seinen Korb und schlief sofort ein.
Als ich am nächsten Morgen das Wohnzimmer betrat, hätte ich eine Gasmaske gebrauchen können. James stank wirklich abartig. Meine Nichte und ihr Freund waren zur Stelle und wir hieften James vorsichtig in die Badewanne. Ich stieg natürlich zu ihm in die Wanne und dann wurde ausgiebig und mit viel Shampoo gebadet. James hat nicht ein einziges Mal geknurrt oder nach mir geschnappt. Er ließ es einfach geschehen. Duftend stieg er aus der Wanne und ließ sich abtrocknen und sogar föhnen! Leider ist der Duft schon nach sehr kurzer Zeit verflogen und James stank wieder wie zuvor. Der Gestank breitete sich schnell über der ganzen Wohnung aus. Am nächsten Morgen (Montag) war Tierarzt angesagt. James ließ sich ins Auto heben und machte während der (zum Glück kurzen) Fahrt wieder keinen Mucks. Die ersten Worte der Tierärztin waren: „sieht der Scheiße aus!!!“ Den Rest der Tierarzt Story kennt ihr ja schon. Lammfromm ließ James sich untersuchen und Blut abnehmen. Schon am nächsten Tag rief Raphaela an und teilte mit, dass die Laborergebnisse schon da seien. „Nur“ Sarkoptes! Sofort konnte die Behandlung begonnen werden. Schon nach wenigen Tagen ließ der Gestank nach und James begann mit dem Ankommen. Seit April besucht er eine Hundschule. Schon bald war klar, dass James ein sehr selbstständiger Hund ist, der eigentlich nicht unbedingt einen Menschen braucht. Ab hier könnte ich beginnen ein eigenes Buch zu schreiben mit dem Titel „Mein Kampf“. Mein Kampf um die Liebe und die Akzeptanz von James. Über meine Schwierigkeiten und Problemchen habe ich ja immer mal berichtet. Mit Unterstützung einer Einzeltrainerin haben wir schon vieles geschafft: James hat die Katzen noch nicht gefressen! Nicht mehr jeder Spaziergänger, Jogger oder Radfhrer wird angekläfft und angesprungen. Nicht mehr jeder Hund wird attackiert, eigentlicfh hat James schon viele Freunde und an den anderen kommt er schon ziemlich „neutral“ vorbei.
So langsam ist James bereit, sich ein bißchen an mich zu binden. Er kommt und fordert mich zum Spiel auf oder er fordert Streicheleinheiten und Kuschelstündchen ein. Er hört immer öfter wenn ich ihn rufe und er kennt schon etliche Kommandos. Sitz…Platz…Bleib….Such….Hier….Ran….Stopp….Weiter…..Geh….Pfötchen…klappt fast immer.
James bleibt alleine wenn ich arbeiten muss und noch darüber hinaus, wenn ich, natürlich nach ausgiebiger Gassirunde, meine Mutter im Krankenhaus besuche. Er hat noch nie etwas geschreddert. Er holt sich höchstens mal einen Schuh oder ein Shirt und legt sich drauf.
Er kann Türen öffnen, obwohl die Türklinke, so wie man es bei Kleinkindern macht, senkrecht gestellt ist. Seit gestern hat die Wohnzimmertür einen Drehknopf! Den hat James noch nicht durchschaut!
James ist übrigens auch ein hervorragender Schwimmer. Aktiv begeistertes Mitglied bei den Fechenheimer Wasser- und Fangofreunden ist er ja schon lange!
Was noch nicht geht: Ich kann ihn leider nicht ableinen. Er läuft immer eine kleine Weile im Rudel mit und macht dann sein eigenes Ding, das da heißt „abhauen“ und garnicht hören was ich rufe, pfeife, klatsche, kreische. Vor nicht allzulanger Zeit war ich schon wild entschlossen ein riesiges Dornengestrüpp komplett abzuholzen, weil James garnicht daran dachte heraus zu kommen. Als er dann endlich wieder bei mir war, sah ich aus, als hätte mich jemand mit einem Steaker bearbeitet. Soetwas oder Ähnliches brauche ich nicht nochmal, James bleibt also an der Schleppleine und das läuft jetzt schon super gut.
Wir arbeiten weiter und geben nicht auf! James ist jetzt schon ein toller Hund und ich liebe ihn über alles, auch wenn wir an der Katzenverträglichkeit noch arbeiten müssen. Das wird!

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