Erneut bin ich eine Woche vor Ort in Baile Herculane, um zu schauen, wie unser Projekt hier in den Karpaten läuft, welche neuen Dinge es zu besprechen / entwickeln gilt und vor allem: Welche neuen Hunde sind im Shelter, die ich natürlich alle gerne kennen lernen will.
Zuerst habe ich mir einmal das Areal rund um den Collection Center angesehen, der aufgrund einer behördlichen Auflage gebaut werden muss. Hierbei geht es vor allem darum, dass Hunde, die ausreisen sollen, in diesem Zwingerbereich gesammelt und vom Amtsveterinär begutachtet werden können. In Bucov gibt es bereits ein solches Colletion Center, in Baile Herculane muss es entstehen, damit wir weiterhin Transporte starten lassen können. Danke schon mal an alle, die uns auch bei diesem Vorhaben unterstützen.
Wir haben bei dieser Reise einiges zutun, da wir nur zu zweit sind. Alle Kennels müssen gesichtet werden, denn auch bei dieser Reise will ich prüfen, welche Hunde in das zweite Areal des Open Shelters umsiedeln können. Es bleibt daher nicht viel Zeit für jeden Kennel. Gerade am ersten Tag war es unfassbar schwül, ständig rollten Gewitter an, die aber von der Bergkette, die das Tierheim umgibt, aufgehalten werden konnten. Wir waren bereits nach wenigen Stunden völlig durchgeschwitzt und die Hunde hechelten im Rekordtempo. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit bringt das Hecheln aber nicht so viel, so dass der gestrige Tag wirklich anstrengend für alle war. Gerade die älteren Hunde haben wirklich zu kämpfen. Mehrfach am Tag muss Wasser verteilt werden – wir sind so froh, dass es in der letzten Zeit viel regnet und unsere Wasserspeicher ausreichend gefüllt sind. Letzten Sommer war die Quelle, die das Tierheim speist, ja versiegt und Mishu musste täglich mehrere tausend Liter Wasser besorgen….
Was gibt es sonst Neues zu berichten?
Unsere Tierärztin Andreea hat nun auch endlich eine Assistenten an ihrer Seite. Pavel ist seit kurzem Teil des Teams in Baile und er hilft vor allem im Handling der Hunde, kann aber auch medizinische Dinge erledigen (Infusionen legen, erster Check bei den Hunden usw…). Das entlastet Andreea, die mit der hohen Anzahl der Hunde wirklich unfassbar viel zu tun hat.
Aktuell ist auch unsere geschätzte Kastrationstierärztin Noemi wieder vor Ort und kastriert 6 Tage am Stück…. Stundenlang steht sie im OP und kastriert Katzen und Hunde mit höchster Präzision in kurzer Zeit. Morgen ist ihr letzter Tag hier und wir haben es tatsächlich geschafft, alle Hunde im kastrationsfähigem Alter zu kastrierten, die hier im Shelter leben. Ein gutes Gefühl.
Am heutigen Tage waren wir eine ganze Zeit in der Quarantäne und haben dort geschaut, wer aktuell hier wohnt. So viele Schicksale….so viele Geschichten… Wir werden euch die Tage genauer erläutern, wer hier in den letzten Tagen eingezogen ist, denn es wurden wieder einige Notfälle abgegeben oder von der Tierärztin gefunden…
Ich sitze jetzt noch über meinen Listen und so vielen Chipnummern und Infos, die Stück für Stück ihren Weg in die Galerie finden. Morgen wollen wir im Open Shelter vorbeischauen und nach den Hunden im ersten Areal sehen und im zweiten Areal schauen, ob soweit alles vorbereitet ist, dass wir die nächste Gruppe dann umsiedeln können. Es muss auf jeden Fall das Gras geschnitten werden, das wird Virgil (einer der Arbeiter) morgen direkt erledigen, wenn er im Tierheim durch ist. Im Tierheim haben wir immer wieder „Ärger“ mit Schlangen, meistens schwarze Vipern, die sich gerne im hohen Gras verstecken. Um die Gefahrenquelle ein wenig zu minimieren, wird das Gras immer recht kurz gehalten, so sieht man wenigstens recht schnell, auf was man getreten ist – im Fall der Fälle…..
Ich sage bis morgen und schicke allen viele Grüße aus dem feucht-warmen Regenwald Baile Herculane.
Anna