„Es wäre ein Wunder, wenn wir es dorthin schaffen würden“, seufzte der Junge. „Es ist ein Wunder, dass wir so weit gekommen sind“, sagte das Pferd. (Charlie Mackesy)

Ach Macleod, wo soll ich anfangen. 2017 bist du als junger Rüde ins Shelter gekommen, und erst sechs Jahre später, im Juni 2023, durftest du es wieder verlassen. Dein halbes Leben hast du in einem winzigen Zwinger eingesperrt absitzen müssen. Niemals Gras unter den Pfoten, niemals ein weiches Bett, an ein paar Tagen im Jahr mal eine streichelnde Hand. Dass du das überlebt hast, dass du solange durchgehalten hast, dass du dich nach all den hoffnungslosen Jahren immer noch nach dem Leben gesehnt hast, ist ein Wunder.

Vor sechs Wochen bist du zu mir gekommen, und was eine gute Zeit für dich hätte werden sollen, wurde zur Belastungsprobe für uns alle. Leider konntest du meinen Gnadenplatzrüden von Anfang an nicht leiden und hast das auch bei jeder Gelegenheit deutlich gemacht. Alleine sein wolltest du aber auch nicht, sodass die dauerhafte räumliche Trennung von euch beiden kaum machbar war. Du wusstest nicht, wohin mit dir, und ich wusste auch nicht, wohin mit dir. Eine Vermittlung von einem älteren Rüden, der so einen Koffer mitbringt wie du, kann Monate dauern, manchmal mehr als ein Jahr, das war mir klar. Aber durch die Unverträglichkeit wusste ich auch, dass wir nicht mehr lange so weitermachen konnten.

Ich war wirklich verzweifelt, weil ich dir doch so gerne ein schönes Leben ermöglichen wollte, aber schön war die Situation nicht – weder für dich noch für meinen Gnadenplatzrüden und mich. Und dann ist es passiert, in dieser scheinbar ausweglosen Situation: ein Wunder.

Als ich erschöpft meine Mails durchsah, konnte ich es nicht glauben, aber da war ein Interessentenbogen für dich. Obwohl du noch nicht mal eine Vermittlungsanzeige hattest. Ich habe deine Interessentin gleich angerufen, die dich auf Twitter gesehen hatte. Ein paar Tage später hat sie dich persönlich kennengelernt, weil sie sowieso in der Nähe war. Und bald war klar: das ist das perfekte Zuhause für dich.

Weder dein Koffer an Krankheiten noch sonst irgendetwas haben deine Adoptanten abgeschreckt: seit letztem Wochenende hast du nun zum allerersten Mal in deinem Leben ein eigenes Zuhause – DEIN Zuhause.

Macleod lebt jetzt in Tirol, auf einem Bauernhof am Rand eines kleinen Dorfes, umgeben von Bergen, direkt neben einem traumhaft schönen Bach, der immer für eine Abkühlung bereitsteht. In seinem Zuhause lebt neben seinen Adoptanten bereits eine 10jährige Hündin, der er von nun an Gesellschaft leisten darf. Ich kann von ganzem Herzen sagen: besser hätte er es wirklich nicht treffen können.

Ich war nicht die richtige Pflegestelle für dich und hätte ich das gewusst, hätte ich dich nicht ausgesucht. Aber es ist so gekommen – und nun ist deine jahrelange Odyssee beendet, und der Rest deines Lebens wird schön. Wunderschön, sicher schöner als du oder auch ich es mir zu träumen gewagt hätten. Und ich freue mich für dich, Macleod, denn endlich geht dein Leben richtig los.

Danke an Macleods Ticketspender*innen und Rettungspatinnen, ohne die er diese Chance niemals bekommen hätte. Und danke an seine Adoptantin, die ihn gesehen und ihm eine Chance gegeben hat. Die ihn in ihr Zuhause und ihr Herz gelassen hat – nach seinem bisher so entbehrungsreichen Leben kann ich dazu nichts anderes sagen, als dass das ein Wunder ist. ❤️

Mach’s gut, Macleod – und schick uns ab und an mal Grüße! 💌

(verfasst von unserer tollen Pflegestelle Alina Achtziger)

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