Das Auf und Ab einer Adoption mit Happy End đâ€ïž (verfasst von unserer erfahrenen Pflegestelle Sylvia Vulpius von Pflegehunde Diemelstadt)
Mitte Februar 2020 zog Balthasar bei mir ein. Geboren wurde er im Oktober 2019, ca. 50 cm groĂ. Ein sehr netter JungrĂŒde, der mir schon lange am Herzen lag. Ein ĂŒbermĂŒtiger, aber unkomplizierter Bursche, der sehr menschenbezogen war, altersgemÀà verspielt, mit ein paar Flausen im Kopf. Er lernte sehr schnell alles, was ein Jungspund so braucht um gut durchs Leben zu kommen. Mit anderen Hunden war er von Anfang an sehr vertrĂ€glich.
So dauerte es nicht lang und er hatte Interessenten. Ein Ehepaar, bis dato hunde-unrerfahren, er in FrĂŒhrente zu Hause, viel in der Natur unterwegs, sie noch im Berufsleben. Am Wochenende gingen beide viel wandern. Sie wohnten in einem Haus mit mehreren Mietparteien und einer groĂen, sicher umzĂ€unten Gemeinschaftsdachterrasse fĂŒr alle Mieter. Nachdem sie Balthasar kennen gelernt hatten, hat sie erstmal Urlaub eingereicht und Mitte April durfte Balthasar bei Ihnen einziehen. Bis dahin kamen sie trotz einer Anfahrt von 2 Stunden am Wochenende noch zweimal vor Abholungstermin vorbei um ihn noch besser kennen zu lernen und Zeit mit ihm zu verbringen.
Nachdem er bei ihnen eingezogen war und es einen unproblematischen Start fĂŒr alle drei gab beschloss Balthasar irgendwann, dass die Dachterrasse nun mehr nur seiner Familie gehört und die anderen Mieter sie nicht mehr nutzen dĂŒrfen. Nach ihrem Hilfegesuch bei mir wurde kurzerhand ein Trainer bestellt und das Problem mit Balthasar und den anderen Mietern geklĂ€rt. Diese waren sehr verstĂ€ndnisvoll. Trotzdem hat sich das Ehepaar bald darauf nach einem eigenen Haus mit Garten umgeschaut und auch gekauft, so dass Balthasar nun Haus- und Gartenbesitzer ist.
Alsbald wurde der Wunsch nach einem Zweithund als Gesellschaft fĂŒr Balthasar geboren. Also wurde bei mir nachgefragt, was ich davon halte. Nach vielen GesprĂ€chen und Austausch, bei dem ich ihnen die Vor- und Nachteile von 2 Hunden ausfĂŒhrlich erlĂ€utert habe, kamen sie zu dem Entschluss, eine HĂŒndin sollte es sein. Ich schlug Salsa vor. Minimal kleiner als Balthasar, ca. 1 Jahr jĂŒnger und einfach nur nett.
Gesagt, getan, kamen sie alsbald mit Balthasar vorbei um Salsa live zu erleben und zu schauen, was Balthasar zu der Hundedame sagt. Die 2 verstanden sich super, das Ehepaar war begeistert, die Adoption wurde in die Wege geleitet. Sie nahm wieder Urlaub, vor Abholung kamen sie noch ein weiteres Mal um Salsa zu besuchen und dann kam der Sonntag der Abholung.
Sonntagabend RĂŒckmeldung nach Ankunft zu Hause: Alle glĂŒcklich! Montagmittag dann der Anruf einer völlig aufgelösten Adoptantin. Balthasar verzog sich nach dem Einzug völlig beleidigt ins Obergeschoss. Etwas Ăberforderung machte sich breit, sie machten sich riesige VorwĂŒrfe, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Nun galt es erstmal Ruhe zu bewahren. Am Abend habe ich sie dann angerufen und die Lage hatte sich entspannt. Wir vereinbarten, das sie die Woche in Ruhe angehen lassen, schauen wie sich alles entwickelt und allen mehr Zeit zu geben. Die 2 MĂ€nner hatten sich an die Situation gewöhnt, Balthasar gab seine Rolle als beleidigter Prinz auf und nahm Salsa als seine Prinzessin an die Pfote. Dadurch war auch alles wieder entspannt, alle waren nur noch glĂŒcklich und Salsa zog in alle Herzen ganz tief ein.
Auch ich war insofern beruhigt, dass ich mich doch auf meine EinschĂ€tzung der Menschen verlassen kann. Ich bekomme nur noch positive Nachrichten und Bilder von den Vieren. Wenn ich heute spaĂeshalber mal anfrage, ob und wann ich Salsa wieder abholen soll werde ich ausgelacht.đ€Ł
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