Ein Pflegehund zieht ein – Teil 6

Malka ist mein dritter Pflegehund und mit dem SOS Trapo im Dezember 2021 ausgereist. Leider hatte sie Hüftprobleme – hier ist unsere Geschichte.

Ich bin noch Pflegestellen-Anfängerin und habe im Sommer 2021 meinen ersten Pflegehund von ProDogRomania bekommen und innerhalb recht kurzer Zeit vermittelt. Auf Facebook verfolge ich die Hunde, die vielleicht zu mir auf die Pflegestelle passen können.

Malka hat mir auf Anhieb auf den Fotos und Videos gefallen und stand auf meiner Pflegehund-Liste ganz oben. Ich hatte mich sehr für sie gefreut, als ich sah, dass sie für eine Endstelle reserviert war. Aber kurze Zeit später kam die Nachricht: die Endstelle hat abgesagt, sie darf nicht ausreisen.

Die Absage hatte einen Grund: Malka hatte offensichtlich starke Probleme mit der Hüfte. Das Video aus Rumänien sah schrecklich aus. Malka hatte es fast geschafft, sie tat mir leid, dass sie nun nicht reiste. Bei mir ist zum Glück ein ebenerdiger Zugang zum Garten möglich. Treppen steigen müsste sie bei mir nicht. Nach Rücksprache mit meiner Pflegestellen-Betreuerin habe ich mich dann entschieden: Malka darf zu mir kommen und bleibt vielleicht längere Zeit zur Behandlung der Hüftprobleme bei mir.

Kurz vor Silvester kam Malka an und hat bei uns und unseren beiden Hündinnen alle Herzen im Sturm erobert. Allerdings erst nach zweimaligen intensiven Baden. Malka war in kurzer Zeit richtig gut angekommen, stubenrein, freundlich zu allen Menschen und Hunden und Katzen. Sie war gierig darauf, die Welt zu entdecken. Sie war von Anfang an ein großer Schmuser und Sonnenschein!

Trotz ihrer Probleme mit den Hinterbeinen lief sie brav mit in den Garten und sehr kleine Spaziergänge waren auch möglich. Aber es war offensichtlich, dass sie starke Schmerzen im Hüftbereich hat, so dass wir zeitnah die Problematik angegangen sind. Meine Tierärztin schickte uns direkt nach unserem ersten Besuch bei ihr in die Tierklinik. Dort wurde zunächst ein Röntgenbild unter Sedierung erstellt, dann ging es zur Besprechung. Leider waren beide Hüftgelenke ein Trümmerfeld, so dass operiert werden musste. Zuerst wurde die schlimmere Seite operiert. Es erfolgte eine Femurkopfresektion.

Malka war zu dem Zeitpunkt ein Jahr alt und mit ca. 16 kg zum Glück von mir gut zu tragen. Denn das war auch nach der OP öfter nötig. Insgesamt war es eine anstrengende Zeit, Malkas Gang wurde aufgrund der schlechten Muskulatur nur sehr langsam besser und es gab auch mal Rückschläge. Wir haben das alles prima gemeistert, aber es hat mich schon an meine psychischen und physischen Grenzen gebracht. Zwischendurch musste mich meine liebe PS-Betreuerin immer mal wieder aufrichten, das hat die prima gemacht und hat mir sehr geholfen!

Aber das alles hat sich gelohnt. Malka und ich haben den Jackpot geknackt: Schon vier Wochen nach der OP meldeten sich Ute und Frank – die besten Interessenten, die man sich für Malka wünschen konnte! Malka hat alles gegeben und die beiden in Sekunden um den Finger gewickelt, und kurze Zeit später ist sie zu ihnen gezogen.

Ute und Frank haben mit ihr viel Physiotherapie gemacht, das zweite Beinchen ist mittlerweile auch operiert und in kurzer Zeit wird man von der Einschränkung nichts mehr merken. Malka ist ein Sonnenschein und einfach ein fröhliches Hundemädchen!

Und das Beste ist: Im letzten Sommer haben mich Ute und Frank mit Malka besucht und meine Pflegehündin Joffi kennengelernt. Und es gibt auch ein Happy-End für Joffi: Sie ist jetzt Malkas beste Freundin und wohnt auch bei Ute und Frank.

Malka war bisher mein „anstrengendster“ Pflegehund, da ich viel Zeit und Aufwand in die gesundheitlichen Baustellen investieren musste. Das sollte jedem klar sein, der einen Hund mit bekannten körperlichen Einschränkungen aufnimmt. Da ich im Moment beruflich mehr eingebunden bin als noch vor einem Jahr, ist es mir im Moment nicht möglich, einen Hund wie Malka aufzunehmen. Aber euch allen sei gesagt: es lohnt sich, wenn man sie wieder flitzen sieht! Auch diese Hunde haben Chancen verdient und man wird wirklich toll betreut vom Verein.

Ebenso ein grosses Danke an unsere Paten und ihre Adoptanten, sowie unseren PSBs, sprich PS Betreuer*innen.