10 Tage in Rumänien – von Baile nach Bucov.
Wir sind wieder in Rumänien und nehmen euch gerne alle mit auf diese bisher längste Reise. Sie beginnt in den Südkarpaten im ProDog Tierheim in Baile Herculane und endet im industriellen Ploiesti, wo unser Verein das Bucov Hundelager in Ploiesti unterstützt.
Infos über den Tierheimbau in Baile Herculane findet ihr hier:
https://prodogromania.de/projekt-baile-herculane/tierheimbau/
Infos über die Lage in Ploiesti / Bucov shelter findet ihr hier:
https://prodogromania.de/projekt-ploiesti/

Heute morgen kamen wir wie geplant im Tierheim an, entluden unser Auto und tranken gerade noch ein Schluck Kaffee, als Mishu uns besorgt zurief ( er war gerade außerhalb vom Tierheim Gelände), ob jemand bei den Hunden sei, denn das Gebellen war unglaublich laut, was untypisch ist. Wir schauten nach und ich sah nur noch, wie Florian seine Thermoskanne in die Ecke stellte und los rannte. Ich schloss mich sofort an und Mishu eilte von außen herein. Es gab ein Geraufe und Gedrängel an den beiden großen Hundehäusern, man sah verschiedene Hunde, die ineinander hingen. Ich verstand die Lage nicht, die freilaufenden Hunden in diesem Bereich sind immer sehr freundlich und kooperativ miteinander. Erst ein wenig später erkannte ich, dass ein Zwinger offen stand und die beiden Insassen frei auf dem Gelände rumdüsten, bzw. von der freilaufenden Gruppen verfolgt und massiv bedrängt wurde. Die Hunde schrieen, es floß Blut, es war laut und hektisch. Durch diese Hektik waren natürlich auch alle anderen Hunde aus dem umliegenden Zwingern mächtig aufgeheizt. Wir erkannten später, dass es der Zwinger von TUCKER und JUMA war, und die beiden die Opfer waren. Wir konnten die Gruppe trennen, TUCKER leiteten wir aus der Not heraus in den Lagerraum und Florian konnte sich JUMA schnappen. Ein weiterer Hund schoß hinter den Lagerraum, ich konnte nicht erkennen, wer es war. JUMA war soweit ok, sie hatte einige kleine Cuts, fraß aber direkt und entspannte sich. TUCKER im Lagerraum hatte auch einige Blessuren, lief aber normal und war soweit in Ordnung. Wir ließen ihn erst mal dort und machten uns auf die Suche nach dem schwarzen Etwas, das panisch an uns vorbei geschossen war. Es hockte nun hinter dem Lager und wir erkannten, dass es JANN war, der Teil der freilaufenden Hunde war.

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Wir haben JANN in den Vetraum gebraucht, er war völlig am Ende und verstört. Es floß viel Blut, wo genau, konnten wir noch nicht lokalisieren.

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Erste Hilfe für Jann. Wunde säubern, spülen, reinigen. Schmerzmittel + Antibiotika hat er auch direkt bekommen.

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Jann steht schon wieder. Verband sitzt. Nun hat er Boxenruhe und bleibt über Nacht auf der Krankenstation. Heute Abend haben wir erneut den Verband gewechselt und wenig später schlief er friedlich.

Wieso es zu diesem Streit kam und warum JANN gerade das Opfer war, wussten wir nicht. Leider reagieren Hundegruppen oftmals so, dass alle gemeinsam auf einen Hund losgehen und zusammen diesen einen Hund wirklich fertig machen, obwohl sie Stunden zuvor friedlich zusammen in der Hütte lagen. Manchmal reicht ein kleiner Impuls, um sich so rasch in die falsche Richtung zu entwickeln…JANN wird jedenfalls nicht mehr Teil dieser Gruppe sein, sobald es ihm besser geht, wird er in einem Zwinger leben müssen, bis er eine Familie gefunden hat.

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Da ist jemand gewachsen…

Nach diesem ersten Schock am Morgen machten wir mit unseren Aufgaben des Tages weiter. Uns fehlten noch einige Zwinger, die wir heute besuchten. Nun haben wir jeden Hund im Tierheim gesehen, haben uns von allen ein Bild gemacht, haben neue Fotos und Videos erstellt. Viele unbekannte Hunde, die noch nicht in der Galerie waren, fanden wir nicht vor, ein großer Dank an die Volontäre, die ihre Aufgaben sehr klasse machen und immer direkt melden, wenn neue Hunde im Tierheim sind.

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RUDI hat sich gut eingelebt.

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Wunderschöne PIPPA.

Gestern Abend haben wir noch besprochen, was uns für diesen Tag noch besonders wichtig war. Mir waren drei Hunde sehr wichtig, die ich nicht länger in ihrem Zwinger so sitzen lassen wollte. Das war zum einen Owtscharka MAIK und die beiden Langzeitinsassen KIWI und LENOVO.
MAIK hockte in einem Einzelzwinger, ich hatte aber den Eindruck, dass er sehr wohl verträglich sein müsste mit anderen Hunden. KIWI und LENOVO sassen in einem relativ langweiligen Zwinger, der am Rand des Grundstücks steht und die Hunde den ganzen Tag nur auf die Hecke schauen. Gerade diese beiden unsicheren Hunde bräuchten aber mehr Input, mehr Zuwendung. Sie müssten viel mehr das Tagesgeschäft erleben…

Somit entstand die Idee, dass wir LENOVO und KIWI auf zwei andere Zwinger aufteilen, die eine bessere Lage aufweisen und MAIK mit anderen Hunden in dem großen Kennel von LENOVO und KIWI vergesellschaftet wird. Wir hatten dort auch schon entsprechende Hunde im Auge, die mit MAIK zusammenleben könnten.

Gesagt, getan. Mishu half uns erst LENOVO umzusiedeln und später dann KIWI. Beides keine leichte Sache und keine Spaßveranstaltung, sondern genaues Timing und gute Absprache. Beide Rüden lassen sich nicht anfassen und waren auch nicht geneigt von selber in die Box umzusteigen.

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Das erste Mal anfassen lassen – eine große Leistung von LENOVO.

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Transport in einen neuen Zwinger.

Mit einer Box brauchten wir LENOVO in seinen neuen Zwinger, den wir ausgesucht hatten. Dort wohne LARRY, ein entspannter Labbi Mix, der immer sehr gutmütig mit allen anderen Hunden war. Auch LENOVO nahm er sehr nett auf, obwohl dieser sehr nervös war und aufgeregt den neuen Zwinger erkundete.

Wir blieben noch eine Weile dabei und machten uns dann auf den Weg KIWI zu holen. Er ist seit 3 Jahren im Tierheim und seit gut 1,5 Jahren in diesem Zwinger. Sein Bruder wurde bereits vermittelt. KIWI hat schlechte Zähne, da er als Welpe an Staupe erkrankt war und der Zahnschmelz als Folge nicht ausgehärtet ist.

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Zwei die sich schon lange kennen, sich aber noch niemals so nah waren. KIWI und Mishu.

 

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Alles neu hier…

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Alles gut soweit bei KIWI.

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…auch Lenovo kommt gut zurecht in der neuen Gruppe.

Dann ging es weiter – der Zwinger von KIWI war nun leer und MAIK konnte nachrücken. Er lief mit mir einfach an der Leine los, Florian und Mishu passten auf, dass keine anderen freien Hunde ihn unverschämt von der Seite anbaggern.

Er staunte nicht schlecht und war sichtlich froh, dass er aus seinem dunklen Schacht rausgekommen war.

Gleich darauf gingen wir los, um die „Freunde“ für MAIK zu holen. Es sollten GINA, BAHATI und ein weiterer kleiner Rüde werden.

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GINA auf dem Weg zu MAIK.

Auch hier klappte es prima und alles ging ohne Anspannung und größeren Stress. Wir waren sehr froh und zufrieden, dass wir gleich mehrfach für Hunde eine wirkliche Verbesserung erzielen konnten.

Wir machten uns weiter an die Arbeit, verteilten Stroh, schauten wo Hütten fehlten und halfen hier und da, wo es brannte.

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Wir waren heute 10 Stunden im Tierheim, es war anstrengend und teilweise war man wirklich gefordert, aber es hat große Freude gemacht und wir ins mit einem guten Gefühl gefahren. Morgen sind wir den halben Tag nochmal im Tierheim und werden dann nach Ploiesti fahren.

Alle Hunde, die wir euch vorstellen, findet ihr in unserer Galerie:

https://prodogromania.de/bilder/index.php/

Bis morgen!

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