10 Tage in Rumänien – von Baile nach Bucov.
Wir sind wieder in Rumänien und nehmen euch gerne alle mit auf diese bisher längste Reise. Sie beginnt in den Südkarpaten im ProDog Tierheim in Baile Herculane und endet im industriellen Ploiesti, wo unser Verein das Bucov Hundelager in Ploiesti unterstützt.
Infos über den Tierheimbau in Baile Herculane findet ihr hier:
https://prodogromania.de/projekt-baile-herculane/tierheimbau/
Infos über die Lage in Ploiesti / Bucov shelter findet ihr hier:
https://prodogromania.de/projekt-ploiesti/
Gestern Abend spät sind wir angekommen in der kleinen Pension in Baile, in der alles beim Alten ist und es ist ein bisschen wie nach Hause kommen – so oft waren wir schon hier. Ein gutes Gefühl.
Heute Morgen ging es auf ins Tierheim, die Nacht war kühl, aber trocken und die Sonne schien.
Die Hunde sind alle gut drauf, viele neue Gesichter sind seit Mai dazugekommen – dort waren wir das letzte Mal vor Ort.
Mishu führte uns durchs Tierheim, wir besprachen viele Dinge, tauschten uns über neue Hunde aus, fragten nach ihren Geschichten und überlegten über neue bauliche Dinge. Aber auch über Vergangenes sprachen wir. Mishu berichtete uns von der zurückliegenden Kastrationsaktion und zeigte uns den fertigen OP.
Eine besondere Freude war es, die 10 Hunde aus der Tötungsstation kennenzulernen. Alle 10 würden heute nicht mehr leben. Mit einem sehr komischen Gefühl standen wir in ihrem Zwinger und waren dankbar, dass wir diese Möglichkeit für alle diese Hunde finden konnten.
Gegen 13.00 Uhr ( wir standen gerade bei Schäferhundrüden SILAS im Zwinger), rief Mishu uns raus. Ein weißer Kombi war vorgefahren und drei Leute stiegen aus. Sie hatten zwei große weiße Säcke im Kofferraum, aus denen es quiekte und fiepte. Welpen – 7 Stück, zusammengepackt in zwei Beutel.
Mishu wies die drei leute direkt an, dass sie die Welpen sofort aus den Säcken nehmen sollte, was sie auch taten. So konnten wir erst mal sehen, was für Hunde dort drin steckten.
Der Mann erzählte völlig ohne Zögern, dass ihm die Hündin der Welpen gehöre und sie nun zum dritten Mal geworfen hätte. Die anderen beiden Würde hätte er rechtzeitig umgebracht, hier wäre er schlichtweg zu spät gewesen ( er war im Urlaub) und die Welpen hätten nun die Augen auf, das würde die Sache mit dem Töten nun schwieriger machen. Mishu und uns fiel alles aus dem Gesicht und wir fragten, worin denn der Unterschied denn bestehe, ob die Welpen die Augen auf oder zu haben. Seine Antwort: Wenn die Welpen die Augen schon auf haben, würden sie ja sehen, wer sie töten, dass würde sich dann auf ihn selber wohl negativ auswirken. Wir waren völlig konsterniert und Mishu fragte nur noch kurz und knapp, wo die Hündin sei und dass er sie am Mittwoch zum Kastrieren vorbeibringen solle. Sie tauschten ihre Nummern aus, wir packten die Welpen in eine Transportbox und brachten sie ins Tierheim. Mishu sprach nicht mehr viel. Wir auch nicht.
Die Kleinen sind teilweise stark verwurmt und hatten großen Durst. Morgen werden sie geimpft, mal schauen, wer es schaffen wird…
Nach diesem „Erlebnis“ ging es weiter in die Zwinger. Wir schauten, wen wir kannten, vom wem wir genauere Infos brauchten, machten Videos und neue Fotos, damit wir auch wirklich jede Chance nutzen, damit jeder Hund sein Zuhause finden wird. Es ist immer spannend, wenn man die Hunde nach einiger Zeit wieder trifft. Mache sind völlig gleich geblieben, andere sind sehr viel mutiger geworden, andere wiederum haben einfach abgebaut und selbst diese paar Monate haben sie Kraft gekostet…
BULLET ist einer davon. Der kleine Kerl ist zwar immer noch sehr verschmust und menschenbezogen, aber er zieht sich einfach immer mehr zurück und scheint sehr traurig zu sein…
https://prodogromania.de/bilder/index.php/Baile-Herculane/R-den/R-den-ab-1-Jahr/bullet
Heute haben wir auch unsere beiden Volontäre JONA und SVENJA kennengelernt, die nun schon einige Zeit vor Ort sind und tolle Arbeit leisten. Sie betreuen schwerpunktmäßig die Quarantäne und die Welpen, kümmern sich um Notfälle und schwache Tiere.
Nun sitzen wir in der Pension mit 65 Filmchen und 800 Bildern und arbeiten uns durch die Unterlagen.
Morgen geht es weiter und wir freuen uns auf all die Hunde, die uns morgen begrüßen werden.
Danke, dass ihr das alles in Baile Herculane möglich macht. Dass ihr Paten seid, dass ihr unsere Tierärzte finanziert, dass ihr unsere Hunde aufnehmt und ihnen eine Familie bietet.