Heute wurde uns mal wieder vor Augen geführt, wie eng Schmerz, Tod aber auch neues Leben beieinander liegen.
Um 07:15 trafen wir uns zur Abfahrt ins Shelter. Als wir dort eintrafen, sahen wir vor der Einfahrt 4 Welpen. Was tun, war die Frage. Sie einsammeln und mit ins Hundelager nehmen? Dies bedeutet für sie bei der jetzigen überfüllten Welpensituation den sicheren Tod. Sie draußen vor dem Tor zu lassen, ebenfalls. Wegschauen…? Nein, dafür sind wir nicht hergereist. Also mußte Radu ran. Radu ist der Traces-Fahrer, der unsere ausgesuchten Hunde nach Deutschland bringt und zusammen mit seiner Frau Elena immer wieder Notfälle aufnimmt. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf Junghunden und Welpen, die im Hundelager keine Überlebenschance hätten. Das liegt darin begründet, dass der Impfstoff 14 Tage bis zur Wirksamkeit benötigt und sie sich dann schon angesteckt hätten und erkrankt wären. Radu sagte uns zu, sie zu nehmen, obwohl auch er schon an seine Grenzen gestoßen ist. Also Mami und Babies eingesammelt und gesichert.
Nun sollte aber auch gearbeitet werden. Wir haben am Dach der Zwinger weitergearbeitet und trotz der Kürze der Zeit (am Wochenende müssen wir den Shelter und 12 Uhr verlassen) doch einiges geschafft. Das Ständewerk von rund 10 Metern steht. Da wir uns aufgeteilt haben und somit eigentlich zwei Bautrupps sind konnten wir noch die neuen Zwinger mit Kies befallen und Bodenplatten verlegen, damit die Hunde in ihrer neuen Unterbringung nicht im Matsch stehen bzw. liegen müssen. Auch die täglich anfallenden Arbeiten wie Wasser und Welpenfutter verteilen konnten wir heute trotz der Kürze der Zeit bewerkstelligen.
Man wird während seiner Arbeit ständig unterbrochen. So konnten wir eine lautstarke Hundebeissattacke wahrnehmen und sind sofort zu dem Zwinger gelaufen. Wir sahen, dass 4 Hunde einen attackierten und stark zerbissen. Wir ersparen Euch die näheren Details, Blut überall … Wir haben die Hunde trennen können und das Opfer zu der Tierärztin Catalina zur ärztlichen Versorgung bringen können. 2 Zwinger weiter kam unsere Hilfe zu spät. Bei einem zerbissenen und gehäutetem Hund mussten wir einsehen, dass unsere Hilfe zu spät kam. Er ist über die Regenbogenbrücke gegangen.
Zum Schluß das Gute. Wir haben die Welpen und Mamis eingeladen und zu Radu und Elena gebracht. Die beiden sind fantastische Menschen. Sie leisten so viel für die Welpen hier, dass wir dies nicht in Worte fassen wollen und lassen die Fotos sprechen. Auf der Fahrt zurück zum Hotel konnten wir noch das von Aniela neu erworbene Grundstück besichtigen. Es hat eine Größe von rund 4000 qm und ist komplett eingezäunt. Perfekt geeignet für Anielas Sanctuary of Hope, das ein zukünftiges sicheres Zuhause für Welpen und Junghunde werden wird, bis sie eine Familie gefunden haben.