Bericht 8 Ploiesti (31.10.15) Abschlussbericht
Der letzte Tag im Shelter von Ploiesti ist zu Ende gegangen und wir sehen unserer Abreise mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum einen ist da das Gefühl Mihaela und Aniela und die wenigen guten Seelen an diesem Ort allein zu lassen mit dieser unstemmbaren Aufgabe das Leben für diese unfassbare Menge an Hunden erträglich, vielleicht sogar schön zu machen. Für sie ist jeder dieser Hunde (und natürlich auch Katzen) wichtig, das sieht man immer wieder deutlich in der Trauer um jeden toten Hund, die Sorge um jeden kranken Hund und die viel zu kleinen Welpen ohne Mami. Morgen fährt Aniela zum Beispiel einen Hund in die Klinik nach Bukarest um seine Wirbelsäule röntgen zu lassen, obwohl man sieht, dass er seine Hinterläufe nicht mehr bewegen kann und in den Beinen anscheinend keinen Schmerz mehr fühlt. Keiner wird hier allein gelassen.
Andererseits ist da das Gefühl der Machtlosigkeit, nichts mehr tun zu können, wenn wir jetzt fliegen (was ja so nicht stimmt, das ist uns klar). Aber da ist auch Freude, zu den eigenen Lieben zurückzukehren. Aber es wird seltsam sein die Normalität des Alltags wieder aufzunehmen, wenn sich die Gedanken, die Gefühlswelt doch so nachhaltig durch diese krasse Erfahrung hier verändert haben. Fakt ist, wir kommen wieder und wir können euch nur bitten, wagt diesen Schritt, wenn ihr euch das zutraut (wir wussten vorher auch nicht ob wir das packen, müssen wir zugeben). Es ist nicht sinnlos, es ist ein Kampf gegen Windmühlen, aber nicht vergebens. Wir wissen nicht von wem das stammt aber sinngemäß gibt es den treffenden Satz: Nicht ganze Gesellschaften haben Dinge bewegt, es waren immer nur wenige, die wirklich etwas verändert haben. Wir gehören nun dazu, ihr auch?
Mit diesen Worten verabschieden wir uns von euch. DANKE! für eure vielfache verbale Unterstützung per mail und auf Facebook. Eure Anteilnahme und euer „bei uns sein“ hat uns ein Stück weit durch diese schwierige Zeit getragen.
Anne und Uta
Effektiv | 