Was sind Demodex Milben?
Demodex Milben sind winzig kleine Milben, die sich im Haarbalg und in den Talgdrüsen der Hunde aufhalten und dort parasitieren. Hauptsächlich ernähren sie sich vom Talg und von abgestorbenem Gewebe. Die dadurch ausgelöste Krankheit wird als Demodikose bezeichnet.
Welcher Hund hat Demodex Milben?
Primär werden sehr junge Hunde und Hunde mit einem schwachen Immunsystem befallen. In einer geringen Zahl tritt die Demodikose auch bei klinisch gesunden Hunden auf. Generell sind die Tiere prädestiniert, die sich in einer allgemein schlechten Verfassung befinden. Großer Stress, dauerhafte Feuchte und Nässe begünstigen den Befall. Wichtig ist vor allem der Umfang, in der die Milben den Hund befallen haben. In kleiner Zahl kommen die Milben nahezu auf jedem Hund vor.
Wie kann sich mein Hund infizieren?
Der häufigste Infektionsweg ist der, dass die Demodexmilben von der säugenden Hündin auf ihre Welpen übertragen werden. Erwachsene Hunde untereinander können sich kaum anstecken, auch sind Demodex Milben nicht auf den Menschen übertragbar.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Demodex Milben hat?
Es gibt zwei Formen, in der die Demodikose auftreten kann:
Lokaler Befall:
Hierbei sind nur einzelne Stellen des Hundes betroffen. Es liegen kreisrunde und haarlose Stellen vor. Diese Form tritt meistens bei Junghunden auf und heilt teilweise von ganz alleine ab. (Dauer der Heilung: circa 9-12 Wochen.)
Generalisierter Befall :
Bei dieser Art von Befall kann die Haut am ganzen Körper befallen sein, große Stellen sind kahl und jucken stark. Teilweise kommt es zu Sekundärinfektionen (Pickel, Pusteln, Eiterbildung). Oftmals liegt eine typische „Brillenbildung“ vor, was heißt, dass der Hunde kreisrunde kahle Stellen um die Augen herum aufweist. Die sichere Diagnose erfolgt durch ein Hautgeschabsel, was unter dem Mikroskop vom Tierarzt untersucht wird. Werden sehr viele lebende Milben gefunden, ist die Diagnose eindeutig.
Wie kann ich Demodex Milben behandeln?
Bei der Behandlung von Demodex Milben gibt es ein vielfältiges Ziel. Primär steht das Abtöten der Milben im Vordergrund. Hierfür wird oftmals das Mittel Ivermectin verwendet, was oral in den Mund verabreicht oder gespritzt werden kann. Hierbei ist zu beachten, dass Tiere mit MDR1 Gendefekt (Collies, Australien Shepherds…) höchst allergisch auf das Mittel reagieren und in keinem Falle damit behandelt werden sollten! Hier wird der Tierarzt aber eine genaue Aufklärung vornehmen. Desweiteren gibt es spezielle Shampoos, die die Milben abtöten sollen. Sekundär ist es wichtig, dass bei Tieren, die mit einer sekundär bakteriellen Infektion der Haut zu kämpfen haben, eine Antibiotika Therapie erfolgt. Unterstützend sollte geforscht werden, weshalb das Immunsystem des Tieres so geschwächt ist, dass ein derartiger Befall möglich ist. Teilweise hat sich die Gabe von Vitamin E positiv auf das Hautbild ausgewirkt. Ebenso sollen sich Kokosöl und Neemöl positiv auf das Hautbild auswirken und die Haut bei der Regeneration unterstützen. Phasenweise kann die Behandlung sehr langwierig sein (6-9 Monate) und es bedarf einem Tierarzt, der die Behandlungsphasen zuverlässig begleitet.
Stand: Februar 2014