Wir sind wieder eine Woche vor Ort in den Karpaten bei unserem Projekt in Baile Herculane und nehmen euch sehr gerne mit auf die Reise ins Shelter. Wir versuchen jeden Abend einen kleinen Abriss über unseren Tag für euch zu erstellen, damit ihr mit dabei seid und Dinge vor Ort besser verstehen könnt. 

Die Fahrt gestern verlief sehr planmäßig, dennoch verdrängt man immer sehr schnell, wie weit der Weg doch ist, wie viele km Autobahn gestemmt und wie viele Tunnel und Brücken überquert werden muss, bis man wieder hier ist, in der mir schon so vertrauten Gegend. Ich fühle mich nicht mehr fremd hier, sondern kenne mittlerweile so viele Ecken, kulturelle Gegebenheiten und die Landschaft, dass mir alles sehr vertraut erscheint. Mishu und Familie kenne ich nun seit mehr als 7 Jahren und uns verbindet nicht nur die gemeinsame Arbeit, es ist schon eine Freundschaft geworden. Das merkt man sehr deutlich, wenn wir uns alle wieder hier begegnen.  

Im April war ich zuletzt hier, viel Zeit ist also nicht vergangen, doch nimmt man einige Veränderungen wahr. Morgens am ersten Tag machen wir immer eine Rundfahrt durch das Örtchen, was wunderbar gelegen ist. Kurvenreich führt die Hauptstraße vorbei an alten Prunkbauten, die in den letzten Jahren immer weiter zusammengerutscht sind. Doch heute konnten wir feststellen, dass endlich Gerüste stehen und sogar ein Kran arbeitete… Die Presse hier hatte einige Male deutliche Worte für das Zulassen dieses Verfalls gefunden und es scheint sich nun wenig etwas zu tun. Es wäre auch so schade darum, diese historischen Bauten einfach so gehen zu lassen. Aktuell ist das Städtchen gut besucht, viele Rumänen verbringen hier in den Bergen, zwischen den vielen Quellen, ihren Sommerurlaub und erholen sich vom Leben in der Stadt, die oftmals hier in Rumänien eine sehr schlechte Luftqualität aufweist. Hier in Baile ist die Luft sehr mild, die Sonne sehr intensiv und das Klima einfach angenehm, was man auch den Pflanzen ansieht. Ringsrum ist alles grün, die Rosen blühen und auch das Shelter ist richtig zugewuchert. Mishu hat einige Dinge gepflanzt, gerade die Weiden sind seit April nochmal richtig explodiert und liefern nun den so wichtigen Schatten. 

Aber auch bei den Hunden ist uns viel aufgefallen. Neue Gesichter macht man sofort aus, die meisten haben uns sehr überschwänglich begrüßt, voller Freude über die Ablenkung im tristen Alltag. Aber auch bekannte Gesichter freuten sich sehr über unsere Anwesenheit. Aktuell ist es teilweise sehr warm, dann kühlt es wieder ab und Regen gibts hier literweise. Optimale Bedingungen für Fliegen. Hier ist derzeit alles voll damit und auch die Hunde sind echt ganz schön genervt von den Biestern…

Die Begegnung mit Dogo-Cane Corso Mix Hündin MAROSLELE hat uns sehr berührt. Ihre Ohren sind brutal abgeschnitten, das Gesäuge hängt tief. Sie wurde klar als Zuchtmaschine missbraucht…Mishu hat sie ausgesetzt am Friedhof gefunden, nur Haut und Knochen, die Haut kaputt von den vielen Flohbissen. Jetzt kann sie hier erst mal ein wenig Kraft tanken. MAROSLELE ist wirklich ein Schatz. Gutmütig, ruhig, verträglich, anhänglich…. Es ist tragisch, was sie alles schon erlebt hat, aber wir sorgen uns darum, dass es für sie endlich besser wird…

Schmusen ist das Größte für MAROSLELE…

Flora und Fauna ist hier in den Karpaten noch durchaus intakt…

Im Auslauf sind aktuell MAROSLELE, FRATELLO und Wuschel EETU untergebracht. Sie müssen wir morgen umsetzen, damit auch andere Hunde den Auslauf nutzen können. Mal sehen, was uns dazu einfällt…

Am späte Nachmittag wurde noch eine kleine Hündin gebracht. Ein Auge zerdrückt, stark humpelt. Auch sie ist wieder eine von den vielen Hunden, die durch ein Auto angefahren wurde. Erstversorgung ist gemacht, morgen muss genauer geschaut werden, ob wir zum Röntgen fahren werden… Eine ganz rührende Gestalt. Wir nenne sie BAKIMA…

Sicherer Hafen…

Auch BOSTON haben wir besucht. Im April war er frisch geschoren, weil er völlig verfilzt ins Shelter kam. Nun ist sein Fell schon deutlich gewachsen und wir haben ihn fast gar nicht erkannt. Er ist deutlich schneller runtergefahren, legt sich dann auch mal ab und genießt das Streicheln. Im April war er sehr nervös, das bessert sich nun, aber auch weil er alleine sitzt. Er will nicht raus in die Gruppe. Ihn stresst das. Selbst wenn die Tür in seinem Zwinger offen ist, bleibt er in seinem Abteil.. 

Eine ganz tolle Truppe an 4 Schwestern wird auch bald in unsere Galerie ziehen. Alle ganz ruhig, geerdet und entspannt…

Mishu war heute viel unterwegs, er musste einiges an Papierkram erledigen und verschiedene Behörden besuchen, denn das Shelter in Baile ist nun auch ein offizieller Ausreisepunkt. Die Behörden in Rumänien wollen gegen kleine, private Shelter vorgehen, die keine offizielle Genehmigung haben und teilweise im animal hording ausarten oder die Versorgung der Tiere nicht mehr gewährleistet ist. Dies kommt aktuell hier sehr sehr häufig vor, weil viele Menschen aus Empathie und Mitgefühl die Straßenhunde aufnehmen, ihnen helfen und sie schützen wollen, sich aber dann völlig verausgaben und alles in einer riesen Katastrophe endet. Durch geprüfte Ausreisepunkte, von denen die Hunde nur mit Traces ausreisen können, soll so die private Verschickung der Hunde ins Ausland verhindert werden. Am Freitag war der Amtsvet hier und hat sich die die Kennel, die dafür genutzt werden sollen, angeschaut und abgenommen. Ob das nun die Entwicklung und die Arbeit für alle leichter macht, wird sich zeigen… Jedenfalls hat alles wieder Tage und Stunden gedauert und Mishu hat gefühlt 45 verschiedene Zettel und Formulare gebraucht, um das alles nun so in trockenen Tüchern zu haben…

Nach dem ersten Tag fokussiert man auch schon die ersten Ziele für diese Reise. Wir brauchen dringend noch Hundehütten, da einfach zu wenig Struktur aktuell gegeben ist. Diese bauen wir vermutlich mit Gogu einfach selber, weil selbst einfach Hütten ausreichen, da alle unsere Kennels in Baile nun betoniert und teilüberdacht sind. Dann müssen wir dringend die Quarantäne leeren, die Hunde dort brauchen alle einen festen Zwinger… Durch den Transport am Freitag sind 20 Hunde ausgereist, davon auch einige große. Wir haben also ein wenig Luft und schauen wieder, was wir für wen auch immer besser machen können…

Viele Grüße aus den Karpaten sende wir euch!

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