Kurz vor der Phase, in der es richtig kalt und eisig wird in Rumänien, haben wir uns nochmal für eine kurz Tour nach Bucov aufgemacht, um gezielt nach Notfällen und zarten Hunden zu schauen, die es sonst nicht schaffen würden. Aniela und Mihaela sind aktuell völlig überlastet und die Anzahl an Welpen ist erschlagend, obwohl wir uns schon mitten im Winter befinden. Die beiden kommen mit dem Erfassen nicht hinterher, so dass wir unsere Hilfe angeboten haben, für eine Woche zu kommen. 

Die to do Liste für den heutigen Tag war wieder sehr lang. Aniela hatte uns viele einzelne Kennels genannt, in die neue Hunde gesetzt wurden und die ihr sehr am Herzen lagen. Auch hatten wir selber noch einige Kennels entdeckt, die uns sehr hart und brutal vorkamen, wo wir auch nochmal nach underdogs und Notfällen schauen wollten. Heute war der wettertechnisch ekligste Tag. Nebel, nass kalt bei 3 Grad. Morgens früh waren viele Hunde noch versteckt in den Hütten, die Welpen und Junghunde bibberten und weinten leise. 🙁 Immer wenn man ganz gezielt zu einem bestimmten Kennel auf dem Weg ist, bleibt man doch wieder irgendwo anders hängen, weil einen die Blicke festhalten. Hier nochmal neue Bilder, da nochmal ein Update oder ein neues Video. Die Zeit vergeht wie im Flug. So sind wir zum Beispiel bei ABBEY hängengeblieben. Ihre Blicke haben uns nicht losgelassen… Sie ist noch ein wenig besorgt, aber wir konnten sie gut anfassen. Sie steht immer völlig verloren auf ihrem Hüttchen und schaut traurig nach draußen… 🙁 

https://prodogromania.de/bilder/index.php/Ploiesti/H-ndinnen/Milina/ABBEY

In Kennel 116/1 sind wir auf einen älteren Rüden gestoßen, der super dürr ist Er steht nur an der Tür, lehnt sich an das Gitter an, weil er so schwach ist. Wir konnten ihn separat ein wenig füttern und später auch hochnehmen und genauer kennenlernen. Bei ihm ist es 5 vor 12, er braucht dringend ein Zuhause. Wir haben ihn HONDURO genannt, er kommt zeitnah in die Galerie. 

 

In Kennel 134/3 hat uns ein sehr nettes Rüden Kumpel Duo erwartet. Anfänglich waren beide super unsicher, sind dann aber ganz fix aufgetaut und waren richtig verschmust… Auch sie ziehen ganz bald in unsere Galerie ein. Sie haben sich erst wirklich gegruselt und dann ihre eigene Angst überwunden und waren später so fröhlich und stolz darüber. Wagemutig….denn die Kerls wissen ja nicht, wer wir sind und was wir vorhaben….und das berührt immer wieder….zu sehen, wie sie sich überwinden, trauen, mutig sind und später einfach dabei sein können, ohne dauerbesorgt zu sein.

[Mut, auch Wagemut oder Beherztheit, bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen, das heißt, sich in eine gefahrenhaltige, mit Unsicherheiten verbundene Situation zu begeben.]

Gegen Nachmittag haben wir dann noch einige Kennels entdeckt, die ganz tief verdreckt waren. Die Hunde haben sich kaum noch aus den Hütten bewegt, so sehr haben sie sich geekelt. Wir haben uns Schaufel und neues Stroh geschnappt und haben erst mal eine schnelle Reinigungsarbeit eingelegt. Leider ist jetzt zwischen den Feiertagen gar nichts passiert und das alte Stroh mischt sich mit Matsch und Kot und wird zu einer nassen, feuchten und ekeligen Platte. Alles andere als gut für die Hundepfoten…

Als alles wieder ein wenig sauberer und trockener war, haben die Hunde sich sofort wieder bewegt und waren wieder eine ganze Ecke fröhlicher… 
Mit begleitet wurden wir bei der Aktion von Mr. Pierce Brosnan. Ein unfassbar souveräner und cooler Huskymix, der sich durch alle freien Gruppen des Shelters bewegt. Das ist natürlich immer mit unfassbarer Lautstärker verbunden, denn alle Hunde in den Zwingern wissen genau, wer zu welcher freilaufenden Gruppe gehört. Und Pierce ist hier ziemlich neu und ziemlich von sich überzeugt. Leider wird auch für ihn der Tag kommen, wo er in einen Zwinger eingesperrt wird. Es war schon mehrfach im Gespräch, einen Zwinger für ihn zu finden, da er doch das halbe Tierheim in Aufruhr versetzt, wenn er stolzen Hauptes durch die Gänge schreitet. Aber wir können uns diesen majestätischen Rüden nicht weggesperrt in einem Zwinger vorstellen. Er ist so ein besonderer Geist und hat so eine wahnsinnige Ausstrahlung. Er legt sich mitten auf dem Gelände entspannt auf die Seite, was so viel über seine Souveränität, aber auch über seine Stärke aussagt. Er braucht Menschen, die ihn souverän führen und ihn nicht in irgendwelche Gehorsamsschienen pressen. Er ist ein freier Hund, der demjenigen folgen wird, zu dem er aufschauen kann. Er wird niemandem folgen, der nicht erkennt, wer er ist. Mit anderen Worten – weniger romantisch, mehr realistisch:  Wir suchen rasseerfahrene Menschen, die den agilen und selbstbewusste Rüden zu hantieren wissen, andere Hunde, vor allem Hündinnen stellen gar kein Problem für ihn da. Pierce will beim Menschen sein, er sucht den Kontakt, das hat er hier mehrfach sehr deutlich gezeigt. 

LULO und RODRICK aus den Vetkenneln haben wir heute in der 78 wieder entdeckt. Auch zwei Rüden, die mich unfassbar bewegen. Sie sind schon so lange hier, haben so viel schon mitgemacht und sind immer noch so nett und so erfreut, wenn man sie besuchen kommt. Dieser nicht versiegende Optimismus an diesem aktuell einfach nur grauen Ort ist etwas, was mich immer wieder tief bewegt und mich ganz klein werden lässt. Sie klammern sich an jeden Halm Hoffnung, freuen sich über alles Freundliche, was zu ihnen in den Zwinger kommt. Sie kommen sofort zu dir, verlassen ihre warme Hütte und stellen sich in den Matsch, nur um dich zu begrüßen. Das berührt. Sehr. Auch hier ist der Wagemut wieder da. Sie trauen sich immer wieder, vertrauen immer wieder. Obwohl sie nicht wissen können, mit was wir für Absichten kommen. Ihr Urvertrauen ist nicht getrübt, durch das was schon alles geschehen ist. 

Morgen habe ich eine lange Liste mit Hunden, die wir uns genauer anschauen werden, weil sie Anfragen haben und hier einige Details noch abgeklärt werden müssen. Ebenso versuchen wir einige vermisste Hunde doch irgendwie ausfindig zu machen. Und dann schauen wir nochmal genau, wem wir irgendwie helfen können. Wir bleiben dran. Immer und immer und immer wieder. Bis morgen! 

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