Ein großes Reiseteam hat sich wieder auf den Weg nach Bucov / Ploiesti gemacht und besucht dort das Hundelager, in dem 2000 Hunde aktuell untergebracht sind. Es werden Dächer gebaut, alles winterfest gemacht und die Hunde für die Galerie erfasst. Auch ein Besuch in Campina steht an, wo ebenfalls einige Dächer errichtet werden sollen.  

Heute morgen begann der Tag wie immer. Die Männer vom Bautrupp fingen an zu messen und zu sägen, wir fuhren Stroh, teilten uns die Kennel auf und das „Alltagsgeschäft“ ging los. Doch irgendwie sollte es heute nicht so laufen wie sonst…

Start der Baustelle.

Wichtigstes Utensil: Die Schubkarre.

Zuerst fanden wir JAXX tot, unseren Baustellen Hund…Gestern war noch alles ok, heute war er tot. Wir konnten keine äußeren Wunden feststellen, er scheint also nicht von anderen Hunden attackiert worden zu sein. Wir sind alle sehr traurig, er tat uns allen so leid, wie er einsam und allein immer im hinteren Teil auf seiner kleinen Hütte saß. Er war so happy über die letzten Tage, wo er so viel Kontakt mit uns allen haben konnte. Und nun dieses Ende… 

Danach ging es irgendwie Schlag auf Schlag weiter. 3 weitere tote Hunde fanden wir in den nächsten zwei Stunden ebenfalls noch. Auch eine braune Hündin, die wir gestern noch umsetzen wollten, weil wir merkten, dass sie dort in dem Kennel so viel Druck bekam. Wir haben es nicht geschafft, sie war so scheu und unsicher…wir wollten es nochmal probieren, aber es kam so viel dazwischen, und wir hatten es nicht mehr auf dem Schirm. Umso mehr schmerzt es, dass sie nun tot ist. Wir hätten daran denken sollen, aber jeder der hier ist, merkt es nach 2 Tagen: Es sind so viele Eindrücke, so viele Bilder, so viele Infos, permanente Lautstärke, Anspannung, Stress. Der Kopf platzt…. Bucov ist nicht fair. Auch heute nicht. Es ist brutal und das wird es immer bleiben. 

Nach diesen ganzen Unterbrechungen gingen wir weiter und es dauerte keine 15 min, bis wir den nächsten „Einsatz“ hatten, der durch Mark und Bein ging. Zwei Owtscharka Mix Rüden meinten sich in unserer Anwesenheit im Kennel prügeln zu wollen. Es entstand vermutlich durch Eifersucht, denn wir waren gerade mit dem einen der beiden Rüden beschäftigt, weil wir ihn erfassen wollten, als der größere Rüde wie aus dem Nichts auf ihn zuschoss und ihn oben am Hals packte. Und wir standen mittendrin. Nichts half. Kein Wasser, kein Brüllen, keine Steine, nichts…. Wir waren echt verzweifelt, weil die beiden Kerle sicherlich beide mehr als 40kg hatten und der Zwinger nicht wirklich groß war. Vor dem Kennel stand eine leere Schubkarre. Mir viel nichts anderes ein und nur weil wir zu dritt waren, gelang es uns, die Schubkarre in den Kennel zu holen wir schoben und drücken die Schubkarre zwischen die beiden Kolosse…und siehe da, sie ließen los…der eine Rüde verzog sich sofort in die Hütte, der andere Rüde stand völlig fertig in der anderen Ecke des Kennels. Und auch wir waren echt am Ende. Meine Hände zitterten, den Arm hatte ich mir an der Tür angedonnert… Diese Situation hat uns wieder einiges gezeigt. Niemals geht man alleine in die Kennels…die Lage kann immer kippen, es kann ein anderer Hunde aus dem Nichts kommen, den man gar nicht auf dem Schirm hatte und man kriegt u.U. gar nicht so schnell die Türen auf, wie man raus möchte. Ebenso ist man alleine nicht in der Lage, eine solche Keilerei alleine zu splitten, ohne dass man sich verletzt. Natürlich sind jetzt nicht in jedem Kennel zwei große Owtscharka Rüden, aber auch kleine Hunde können Kräfte entwickeln, die einen staunen lassen…

Nach diesem Chaos Anfang brauchten wir erst mal eine Pause. Wir waren kraftlos, müde, traurig, mutlos…alles zugleich. Und wenn man dann einfach aus den hinteren Kenneln rausgeht und nach vorne Richtung Vetgebäude läuft, wird es ein bisschen besser. Dort sind die Puppy Kennel, die recht gut betreut sind, dort sind auch meist unsere Tierärzte, die das Leben hier ein wenig besser machen. Wo man Hilfe bekommt, auch mal mental…und: Unsere Männer bauen aktuell dort vorne, und das bedeutet Fortschritt. 

Das Dach für die Puppies ist bald fertig.

Wir haben dann nach einer kurzen Pause weitergemacht, auf zu Kennel 96. Welpen, mini Formate…kleine Geschöpfe, die einfach so froh sind, dass wir da waren. Und es war so eisig kalt dort. Der Wind zog durch jede Ritze und die Kleinen froren so arg. 

Traurige Bilder, aber so ist das hier nun mal…
In Bucov geht alles ein wenig anders von Statten. Infusionen bekommen die Hunde im Freien, nach der Kastration wird keiner speziell versorgt, jedes Stöckchen Holz wird im Kennel als super Spielmöglichkeit empfunden, Stroh ist für die Hunde reiner Luxus. Jeder muss schauen, dass er ans Essen kommt. Die Krallen wachsen in alle Richtungen, fest geschlafen wird selten, allen Hunden fallen fast im Stehen die Augen zu. Das ist auch immer wieder das, was neue Adoptanten teilweise nicht richtig verstehen: Wenn die Hunde nach dem Transport in Deutschland ankommen, sind sie eigentlich richtig ko… So viel Neues, nie richtig geschlafen, vielleicht dann mal während der Fahrt. Keiner der Hunde muss also nach Ankunft eine Stunde durch den Wald gezwergelt werden, alle sind völlig über den Punkt. Wir raten immer: Lasst die Hunde einfach einen Tag ganz in Ruhe, lasst sie schlafen….und danach, ja danach kann man schauen, was man alles so vorhaben kann… Aber wir schweifen ab, denn der Großteil der Hunde sitzt nicht im Transporter nach Hause, sondern sie stehen hier, in Bucov. Auch diese Nacht. Gerade die kleinen Welpen brauchen gerade mal 4 Minuten auf dem Arm, dann schlafen sie ein. Gestern sahen wir einen  älteren Rüden und ich dachte, er würde ohnmächtig werden, dabei ist er einfach nur im Stehen eingeschlafen und der Kopf sackte ihm plötzlich weg. Ja, hier sieht man Dinge, die man sich im realen Leben nie so wirklich vorstellen kann. 

Dr. Bratur, unser Kastrationstierarzt in Bucov war heute auch wieder vor Ort und hat die neuankommenden Hunde kastriert. Täglich werden sie von den Hundefängern gebracht. Und es ist so wichtig, dass wir dran bleiben, und nicht nachlassen, weil wenn sich die Hunde auch noch hier in Bucov vermehren, wie es ganz früher hier der Fall war, haben wir verloren… Bitte helft uns, damit wir Woche für Woche diese Kosten finanziert bekommen. Aktuell sieht der Kastrationsbanner gar nicht gut aus für den Oktober. Wenn er so bleibt, müssen wir Termine mit Dr. Bratur absagen…Es wäre also mehr als fabelhaft, wenn ihr uns bei dieser Geschichte noch mal unter die Arme greifen könntet… Weil nachlassen können wir eigentlich nicht. Das ist ganz und gar nicht unsere Art…

https://prodogromania.de/kastrationsaktion/ 

Morgen starten wir alle zusammen den letzten gemeinsamen Tag und wollen nochmal alles geben. Morgen werden die Vetkennels erfasst und die letzten Zwinger. Wir wollen morgen so viel Stroh verteilen wie es nur geht. Eine weitere Lieferung Stroh ist für morgen angedacht. Ebenso wollen die Männer den Welpenauslauf fertigstellen und zwei weitere Boxen dort errichten. Unsere Notizzettel sind lang, die Stimmung ein wenig gedrückt. Der letzte ganze Tag ist immer schwer. Klar, wir haben viel geschafft, aber das Gefühl, alle hier zurückzulassen, wiegt schwerer auf. Mit unserem morgigen Transport werden wir uns aber das Herz ein wenig leichter machen, denn die Freude ist so groß, wenn man weiß, dass einige Hunde save in the car sind……..

Wir sind nun alle save im Bett und hoffen, dass sich die Muskeln und Knochen nochmal startklar machen können für den morgigen Tag. Wir geben alles. Wie immer mit ganzem Herzen.

 

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