Ein großes Reiseteam hat sich wieder auf den Weg nach Bucov / Ploiesti gemacht und besucht dort das Hundelager, in dem 2000 Hunde aktuell untergebracht sind. Es werden Dächer gebaut, alles winterfest gemacht und die Hunde für die Galerie erfasst. Auch ein Besuch in Campina steht an, wo ebenfalls einige Dächer errichtet werden sollen. 

Heute morgen konnten wir flott starten, denn alle Teams waren eingeteilt und jeder wusste, was zu tun ist. Ein kleiner Check bei den Welpen zeigte leider uns sehr schnell, wie traurig Bucov immer noch ist. Der kleine Welpe, den ich gestern im Tagesbericht als Foto einbaute, war leider heute morgen tot. Sein kalter Körper wog schwer in meinen Armen… die Stimmung war direkt mal im Keller. 

Wir haben dann direkt angefangen mit der Hundeerfassung, damit wir etwas Sinnvolles tun und man nicht den traurigen Kloß im Hals so sehr merkt.  Und wir konnte uns direkt freuen, denn Chaplin hat sich toll entwickelt. Wir kenne ihn seit vielen Jahren und er war immer sehr zurückhaltend und so richtig konnten wir ihn nie lesen. Aber heute war er wie ausgewechselt. Fröhlich, aufgeschlossen, verträglich…richtig richtig toll!

Und mit jedem weiteren erfassten Kennel wurde die Liste länger und die Zahl der persönlichen Favoriten größer…ganz ganz selten kommt es vor, dass in einem Kennel kein Hund erfasst werden kann, weil sie zu scheu sind.

Tierärztin Catalina ist auch sonntags im Einsatz, sie hat heute die Hauthundekennels versorgt, Nassfutter, Öl, Supplemente und Medikamente. Und alle Hunde lieben Catalina… Ein kleiner Hoffnungsschimmer für viele Hunde und auch für uns…immer wenn wir nicht mehr weiter wissen, einen Notfall finden oder oder Lösung brauchen, sind unsere Tierärzte unsere erste Anlaufstelle…

Als wir gerade in Kennel 17 standen und Fotos machten, Ohrmarken ablasen und Krallen schnitten, brach quer gegenüber im Kennel ein riesen Tumult los. Man hatte sofort unmittelbar Adrenalin im ganzen Körper, denn mittlerweile kennt man die Arten von Gebelle, die es hier gebt. Es gibt das „Wir haben Hunger“ Gebelle, das „uns ist langweilig“ Gebelle, das „ich finde meinen Nachbar ganz furchtbar“ Gebelle und das Gebelle, wenn eine Gruppe von Hunden einen einzelnen Hund umbringen möchte. Unmittelbar und sofort und mit aller Kraft. Und wir hörten das Gebelle aus eben dieser Kategorie, Kategorie dunkelrot. Und der Kollege hatte wirklich Glück. Unser Zwingertür von Kennel 17 ging sehr schnell auf, kein minutenlanges Gedrücke von verbogenen Türriegeln, keine Hunde, die mitraus wollten. Und vor dem Kennel, wo die Fetzen flogen stand eine Schubkarre mit einer Schaufel.  Das Opfer wurde nicht nur von dem eigenen Kennel attackierte, sondern der Nachbarkennel begann bereits, ihn durch den Zaun am Rückenfell zu zerren. Furchtbar. Also nicht lange Fackeln, Schippe in die Hand, und richtig viel Krach machen, ablenken, umlenken, damit sie bloß loslassen. Doch es reichte nicht, wir mussten in den Kennel. Also auch da Türriegel auf und zack rein. Und bloß nicht zucken, zimperlich sein oder Unsicherheit zeigen. Dann kann sich der Spieß sehr schnell rumdrehen und man selber wird angegriffen. Solch eine Situation ist nicht gerade ohne und voll mit Adrenalin, bei uns wie bei den Hunden… Aber wir waren anscheinend überzeugend und alle Angreifer ließen los, das Opfer – wir haben ihn MILOSCH     genannt, raffte sich auf und kam sofort zu uns, stellte sich zitternd an unsere Beine, das Blut lief… Wir machten einfach erst mal die Zwingertür auf und MILOSCH klebte an unseren Beinen…kurz mit der Moxon Leine gesicherten machten wir den ersten Check Up…Ohr eingerissen, Verletzung am Oberschenkel, super gestresst, aber super lieb…  Catalina und wir entschieden uns nun für einen ersten Notfall Platz, wo nur eine Hündin lebte, die gestern abgegeben wurde…. MILOSCH ging sofort in die Hütte und auch heute Abend schlief er dort fest. Was für eine Aufregung… aber MILOSCH hat es geschafft! 

Die Männer waren heute wieder super fleißig und das komplette zweite Ständerwerk steht nun auch bei Kennel 122 – 125/1, so dass nun zeitnah wieder 10 Kennels überdacht sind. Wahnsinn…

Ein kleiner Stöpsel, der sich über sein Stroh freut…

Und auch die Mädels vom Kies und Sauberteam waren wieder sooo fleißig. Stroh wurde gefahren, alter Kies und Dreck entfernt, neu aufgekiest, Hütten verteilt…. So viel konnte heute geschafft werden!

Brigitte und Agnes

Birgit fährt neues Stroh…

Die Einsatzgeräte des Trupps…

Neuer Kies…die Oldies haben sich so gefreut.

Ein echter Kraftakt.

Schmusen muss auch mal sein. Birgit und FREY, der Baustellenhund.

Morgen starten wir alle gemeinsam nach Campina, unser Einsatztag dort steht nun an. Auch da bauen wir Dächer, erfassen Hunde, füllen Stroh in die Hütten und schauen, wie wir sonst noch nützlich werden können. Es ist toll, so eine große Gruppe zu haben, die so viel auf die Beine gestellt bekommt. Eine gute Mischung aus alten Hasen und neuen Aktiven. Es läuft super und das Wetter ist auf unserer Seite… 
Heute um 18 Uhr, bevor wir zu den Autos gegangen sind, waren wir nochmal bei den vetkennels… und dann steht man dort wieder, hockt sich zu den ganzen Seelen, die nun alleine durch die Nacht müssen, die hinter den Gittern stehen, leise weinen und traurig nach draußen schauen, in die freie Welt… Ja, wir machen so viel und wir schaffen so viel. Aber es gibt immer wieder diese Momente, wo man merkt, dass das Leben für Einzelne ganz weit davon weg ist, dass es gut ist… Und das macht manchmal ganz schön fertig. Aber wir müssen uns immer überlegen: Wir wäre es, wenn wir nicht hier wären. Wenn wir nicht bauen würden, wenn wir nicht fotografieren würden… was wäre das hier für ein Ort? 

Wir melden uns morgen wieder mit den Infos aus Campina und sind schon sehr gespannt, wie es dort weitergehen wird. Was bisher feststeht: Die Zusammenarbeit mit Tierhilfe Lebenswert läuft super und wir ziehen hier wirklich gemeinsam an einem Strang. Macht Mut…für vieles, was noch kommen wird. 

Bis morgen,
Anna 

 

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