Das Jahr 2016 startete mit einer erfreulichen Meldung aus Ploiesti: Carmen Arsene, die Präsidentin der „Nationalen Vereinigung für Tierschutz Rumäniens“ (FNPA), berichtet über einen grossen Erfolg für den Tierschutz in Rumänien, den sie gemeinsam mit der Tierschutzorganisation „Allianz für humane Rechte in Rumänien“ (ADOR) in der Stadt Ploiesti erreicht hat. Sie arbeitete einen Entwurf über den Umgang mit Streunerhunden aus und erklärte den Mitgliedern des Stadtrates, wie eine humane und effektive Strategie zur Lösung des Problems aussehen kann. Nach zähen Verhandlungen stimmte der Stadtrat dem Entwurf der Tierschützer schliesslich zu.

In diesem Brief von Carmen Arsene findet Ihr die wichtigsten Punkte zusammen gefasst:
„Ihr Lieben
Ich beginne dieses Jahr mit der Ankündigung von guten Neuigkeiten, in der Hoffnung, dass andere Städte ähnliche Regelungen einführen und die Behörden etwas Weisheit zeigen werden.
Die Allianz fur humane Rechte in Rumänien (ADOR) aus Ploiesti veranlasste eine öffentliche Anhörung über Streunerhunde in Ploiesti. Ich hatte die Ehre, von dem Journalisten Eugen Cristescu, dem Präsidenten von ARDOR, als Vorsitzende des Experten-Kommittees eingeladen zu werden.
Ich arbeitete später einen besonderen Report über die öffentliche Anhörung aus, und ich bereitete einen Entwurf der Entscheidungen des örtlichen Stadtrats über die Handhabung von Streunerhunden vor, der den Stadtrats-Mitgliedern der Stadtverwaltung von Ploiesti und anderen Anwesenden vorgelegt wurde. Der Entwurf lief unter dem Aktions-Aufruf “Keine Streunerhunde mehr – durch ethische und rationale Maßnahmen”, der von ADOR iniziiert wurde. Ich erklärte den Mitgliedern des Stadtrats, wie eine korrekte, humane und effektive Strategie zur Lösung des Streunerhunde-Problems aussieht, und ADOR setzte sich konsequent und wirksam für den Entwurf ein.
Nach mehreren Modifikationen, die von beiden Seiten vorgeschlagen wurden (wir argumentierten heftig gegen Vorschläge von Stadtrats-Mitgliedern, die auf Kosten der Tiere gegangen wären), gelang es uns, die wichtigsten Bestimmungen des Entwurfs in der Form, die ich ausgearbeitet hatte, beizuhalten, entsprechend der Forderungen von Ethik, Kultur, und Wirksamkeit.
Der Vorentwurf wurde einstimmig von den Mitgliedern des Stadtrats von Ploiesti angenommen, was einen grossen Erfolg bedeutet, besonders im Zusammenhang mit aktuellen Maßnahmen in Rumänien, wo die Gesetzgebung Massentötungen erlaubt, und besonders in einer Stadt wie Ploiesti, die fast andauernd schlimme Probleme mit grausamer und illegaler Streunerhunde-Verwaltung hatte, wie es im Ausland weit bekannt ist.
Die wichtigsten Bestimmungen der Entscheidungen des Stadtrats sind wie folgt:
– Streunerhunde werden kastriert und dann ZURUCKGEBRACHT zu ihrem ursprünglichen Platz, und sie bekommen den Status von Gemeinde-Hunden (Artikel 3 (6) a);
– “die Hunde zu ihrem Ursprungsort zurückzubringen, ist immer die bevorzugte Lösung” (Artikel 3 (8) d);
– Es ist verboten, Hunde zu fangen und ins Tierheim zu bringen, die schon kastriert und zurückgebracht wurden (es sei denn, sie werden agressiv oder brauchen dringend tierärztliche Betreuung) (Artikel 3 (7) b);
– Agressive Hunde dürfen nur eingeschläfert werden, wenn das agressive Verhalten von einer Kommission erfahren und bestätigt wird, die aus Vertretern des Stadtrats und Vertretern einer Tierschutz-Organisation (NGO) besteht, und mit der Unterschrift von mindestens zwei Zeugen bestätigt wird! (Artikel 3 (8) ). Einschläferung ist nur für Hunde mit unheilbaren Krankheiten vorgesehen (Artikel 3 (8) d). Einschläferung darf nur in der Gegenwart eines Vertreters einer NGO ausgeübt werden (Ausnahmen sind Fälle von höherer Gewalt, und nur, nachdem die NGO davon benachrichtigt wurde, dass ein Hund dringend eingeschläfert werden muss) (Artikel 3 (9) );
– Vertreter von NGOs haben unbeschränkten Zugang zum öffentlichen Tierheim (Artikel 7);
– Eine mobile Klinik wird zur Verfügung stehen, die Sterilisationen, Notbehandlung, Impfungen usw. ausführen kann (Artikel 3 (12) );
– Um die Sterilisierung von Hunden mit Eigentümern zu erleichtern, wurde eine Bestimmung hinzugefügt, die von Tierärzten, die für die Stadt arbeiten, verlangt, dass sie nicht mehr verlangen für die Sterilisierung von Hunden mit Eigentümern als das, was sie für Streunerhunde bekommen. (Artikel 5 (9) );
– Eine Polizei-Station für Tiere wird eingerichtet, bei der bis zu vier Polizisten arbeiten, die im Umgang mit Tieren trainiert wurden. Diese Station wird bei ALLEN Aktivitäten mit Vertretern einer NGO zusammenarbeiten (Artikel 11);
– Die Stadtverwaltung, im Zusammenhang mit NGOs, wird Mediakampagnen für das Projekt veranstalten und die Öffentlichkeit darüber aufklären, wie wichtig es ist, die Rechte von Tieren zu respektieren. Das geschieht durch den Einsatz von Informations-und Aufklärungsprogrammen, auch in Schulen; durch Werbeplakate in öffentlichen Gegenden, die auf Adoption und Sterilisierung aufmerksam machen; durch die Einführung von Adoptions-Märkten alle zwei Monate; und durch das Drucken und Verteilen von Informationsbroschüren in Schulen, Stadtparks, Hausbesitzer-Vereinigungen, und öffentlichen Gebäuden (Artikel 8).
Wir hoffen, dass andere Bürgermeister mit der grausamen und ineffektiven Behandlung von Streunerhunden aufhören und zu dem Beispiel übergehen, das der Stadtrat von Ploiesti für eine humane und wirksame Verwaltung von Streunerhunden eingeführt hat.
Alles Gute,
Carmen ARSENE“

Wir von PDR begrüssen diese Pläne und haben natürlich sofort bei Aniela und Mihaela in Ploiesti sowie weiteren Tierschutzorganisationen vor Ort nachgefragt, wie ihre Sichtweise zu diesem Projekt ist. Fazit: Es ist ein „Vorentwurf“, der allgemein positiv aufgenommen wurde. Man muss jetzt dran bleiben und sehen wie die weitere Entwicklung ist. Wie und wann die Stadtverwaltung sich offiziell dazu äussert, hinsichtlich der Umsetzung und Finanzierung dieser Massnahmen und wann ein konkreter Starttermin genannt wird. Bekannt ist, dass die Stadt Ploiesti kein Geld hat und daher sicher die Unterstützung verschiedener Tierschutzorganisationen nötig wäre.
Wir werden deshalb sowohl mit der Stadtverwaltung als auch mit Tierschutzorganisationen vor Ort in Kontakt bleiben und unsere Unterstützung anbieten. Wie die genau aussehen kann, wird dann entschieden werden, wenn wir konkrete Informationen haben.
Auf jeden Fall ist es ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung, weg von dem bisherigen grausamen straydog management hin zu tierschutzrelevantem und nachhaltigem Handeln und wir bleiben weiterhin gespannt, ob wenigstens ein kleiner Teil der Pläne umgesetzt werden kann, was schon ein Riesenfortschritt zu den jetzigen Gegebenheiten wäre.

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