BOBBY - reserviert Tierheim Koblenz

Rüde
geb. ca. 2007


Bobbys Geschichte ist eine sehr traurige und erzählt wieder einmal davon, dass man sich auf Menschen nicht wirklich verlassen kann...
Bobby wurde einst von Mishu aufgegriffen auf einem Hinterhof, wo er an einer Kette hing. Es war Sommer, es war heiß und die Fliegenschwärme tummelten sich nur so um Bobby. Es roch leicht süsslich und Mishu vermutete eine tote Ratte in der Nähe von Bobbys Platz. Da Bobby super freundlich war und wedelnd an der Kette hing, ging Mishu zu ihm. Dort verschlug es Mishu erst mal die Sprache. Bobbys Halsband war eine alte rostige Drahtkette, tief strangulierte sie seinen Hals. Eiter quoll und Maden krabbelten in alle Richtungen. Bobby müsste fürchterliche Schmerzen gehabt haben, aber er war dennoch freundlich.
Als Mishu die Leute darauf ansprach, waren sie selber sehr betrübt, da sie noch gar nicht gemerkt hatten, was los war mit Bobby. Sie konnten aber nichts tun, da sie ihn nicht frei laufen lassen wollten (ist nach wie vor noch so in Rumänien, dass gerade Hofhunde, die als Schutz dienen sollen, an der Kette liegen...).
Mishu bat an, Bobby zu sich zu nehmen, da er so nicht mehr lange leben würde mit dieser riesig infizierten Wunde.
Die Leute stimmten zu und Mishu nahm Bobby mit. Im Tierheim wurde der alte Draht entfernt, alles großflächig gereinigt und desininfiziert und wenige Wochen danach sah der Halsbereich schon wesentlich besser aus.
Eines Tages stand die Familie bei Mishu vor dem Tor und wollte ihren Bobby zurück haben und sie würden ihn vermissen.
Mishu sprach mit den Leuten ab, dass er nur zurück kann, wenn er nie mehr an der Kette sein muss und sie ihn auch wirklich pflegen. Bobby freute sich über seine Menschen, was Mishu als gutes Zeichen deutete.
Ein paar Monate danach machte Mishu dort eine Nachkontrolle und er staunte nicht schlecht, als Bobby ihn erneut an der Kette begrüßte. Wortlos ging Mishu zu Bobby, leinte ihn ab, nahm ihn mit und rief die Leute an, um ihnen mitzuteilen, dass sie nie mehr an das Tierheim Tor kommen müssten.
Die Familie von Bobby lebt zwar in sehr armen Verhältnissen, dennoch muss man nicht erneut zulassen, dass so ein toller Kerl sein Leben an der Kette fristet. Zumal Mishu jedem Menschen, der vor Ort einen Hund adoptiert immer Hilfe und immer Unterstützung zusichert!
Bobbys Narben sind daher wieder ein wenig offen, weil er erneut wieder eine enge Kette, und kein weiches Halsband trug.
Manche Dinge werden wir nie verstehen. Kettenhunde und Drahthalsbänder gehören definitiv dazu...

Bobby ist nach wie vor super freundlich zu Menschen, zu Artgenossen hatte er bisher wenig Kontakt. Hündinnen sind, wie sich herausstellte, kein Problem für ihn, Rüden sucht er sich aus.
Bobby hat sein Leben bisher an der Kette verbracht, er kennt nicht viel und muss schrittweise in unseren Alltag eingeführt werden. Er will seinem Menschen aber nur gefallen und tut alles dafür...
Er ist groß und er ist schwarz und hat eine große Narbe im Nacken. Es wird nicht einfach werden, dass sich tolle Menschen melden, aber wir haben schon so oft das Unmögliche geschafft und haben hier auch gute Hoffnung, dass wir auch endlich Bobbys Leben verändern können!

Bobby sollte immer nur noch Geschirr tragen, da die neue Haut am Hals sehr sensibel ist und auf den kleinsten Druck reagiert.

Mishu

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