ROCO - reserviert Rüsselsheim
Rüde
geb. ca. 2014
Husky - Huskymix
ROCO ist voller Energie und Lebenfreude. Er braucht Platz, Auslauf und Beschäftigung, damit es ihm gut geht. Eben ein typischer Husky. Zu Menschen ist er freundlich, verspielt und wissbegierig.
Mit anderen Hunden versteht er sich mittlerweile ganz gut, solange sie ihn nicht in "Frage stellen".
ROCO sollte als Einzelhund mit Geduld und Konsequenz erzogen werden. Roco wird bei rasseerfahrenen Menschen, ganz sicher, ein guter Begleiter.
Er wird nicht zu Kleintieren vermittelt.
+++Wir denken an ROCO! Jeden Tag!+++
ROCO - wohin geht dein Weg?
Nordische Hunde sind etwas ganz besonderes. Sie sind majestätisch, wunderschön. Noch niemals habe ich so blaue Augen gesehen. Wenn man in ROCOs Augen schaut, schaut man in erfahrene und selbstbewusste stahlblaue Augen. Sie verfolgen aufmerksam jede Geste, jeden Wimpernschlag. Er deutet den Menschen, er wartet auf Anweisung, er will arbeiten.
Manchmal frage ich mich still und heimlich: Wie muss sich ROCO dort fühlen? Auf dem Beton? Zwischen Holzwänden und Metallzaun? Wie muss er sich fühlen als Hund, der voller Kraft und Power weite Strecken zurücklegen kann, der kraftvoll und elegant Lasten bewegen kann? Weiß er das eigentlich noch? Was er alles kann? Was er für Fähigkeiten hat? Oder stumpft in ihm alles ab? Teilweise liegt er in seiner Zwingerecke und hebt nicht mal mehr den Kopf, wenn man vorbeiläuft. Auch sein Heulen ist weniger geworfen. Vor gut einem Jahr hat er damit immer das ganze Tierheim angesteckt...
Nun ist er stumm.
Ganz selten sieht man sie wieder mal aufblitzen, die blauen Augen, die einen so tief durchdringen, dass einem manchmal ein wenig anders wird. Diese Augen scheinen genau zu erkennen, was man für ein Mensch ist. Sie scannen regelrecht und kommen dann zu einem Urteil. Entweder man ist interessant für ihn, man kann ihn bereichern oder aber man ist 0815, dann dreht sich der große Kerl ab und legt sich wieder neben sein blaues Planschbecken.
Auch das begeistert ihn nicht mehr so wie einst...
Als er das erste Mal ein Planschbecken bekam, hat er es dreimal hintereinander völlg leer geplanscht und es war einer der wenigen ganz seltenen Abende, wo ROCO müde und zufrieden in seiner Hundehütte schlagen gegangen ist.
Manchmal blitzen auch die blauen Augen auf, wenn der große weiße Transporter vorfährt in den Tierheimhof. Wenn das Hundegebell der Kollegen anders klingt. Wenn Halsbänder aus dem kleinen Lager, das direkt bei ROCO gegenüber steht, herausgeholt werden. Wenn die Transportboxen durch das Tierheim bewegt werden. Wenn Mishu und Alex im Tierheim Hunde aus den Zwingern holen und diese Hunde merken, dass sie sich nun auf eine ganz besondere Reise machen...
ROCO steht dann gebannt ganz vorne am Gitter, presst die Nase an die Stäbe und atmet tief ein. Er versucht zu verstehen, was dort passiert. Er versucht den Lebenswillen der anderen Hunden einzuatmen, denn seiner ist erloschen.
Irgendwann schließen sich die Türen, der Motor springt an und der Transporter bewegt sich langsam vom Tierheimhof.
Die Hunde werden wieder stiller, ROCO steht immer noch am Gitter. Die Augen hat er schon lange auf den Boden gerichtet, denn er versteht nun, dass auch er wieder nicht dabei ist. Er bekommt kein Halsband, keinen Platz im Transport, keine Reise.
ROCO wird sich , wenn es dunkel wird, wieder neben seine Plastikmuschel legen. Am nächsten Tag wird er nicht mehr ans Gitter kommen. Wozu auch...Es kostet Kraft und Überzeugung.
Beides hat ROCO nicht mehr. Seit mehr als zwei Jahren ist er nicht mehr richtig gerannt, hat keinen Wald erkundet oder den Schnee gespürt.
Wir sind in tiefer Sorge um ROCO. Wir wissen, dass er ein ganz besonderer Hund ist, der Anforderungen an seine Menschen stellt.
Doch wir denken weiter an ihn, schreiben weiter von ihm. Um daran zu erinnern, dass er nach wie vor dort hockt. Tag für Tag, Stunde um Stunde.
Baile Herculane