Eine Woche sind wir wieder in Bucov vor Ort, schauen uns an, was bisher wieder passiert ist, welche neuen Hunde in die Vermittlung aufgenommen werden können und welche wichtigen Aufgaben vor dem Winter angegangen werden müssen. Wir nehmen euch wieder mit auf unsere Reise und stellen hier immer einen Tagesbericht ein, der helfen soll, die Gesamtstituation in Bucov besser zu verstehen. 

Einmal eingefunden, geht es am zweiten Tag schon viel strukturierter und fokussierter an die Arbeit. Das Wetter heute war völlig anders, 20 Grad und Nieselregen…Gerade für frisch geimpfte Hunde sind diese Temperaturschwankungen eine besondere Belastung. Aber es ist klar: Bei weniger Hitze arbeitet man selber wesentlich wacher. 

Tierärztin Irina war bereits am Morgen im Tierheim, sie impfte neu ankommende Hunde und bereitete erste Hunde für den bald anstehenden Transport vor. 

Heute bin ich auf einen Kennel mit vielen älteren Hunden gestoßen, darunter auch Tamburin…Er hat mich sehr berührt mit seiner Art, mit seiner Art mit der Lage vor Ort um zu gehen.

Und auch YUSUF hat mich heute völlig aus den Socken gehauen…
Mir war nicht direkt klar, dass es YUSUF ist, aber als ich in die Galerie schaute und sah, wie er heißt, wurde mir klar, dass es der tolle Kerl sein muss, den ich auch im Dezember bereits dort angetroffen hatte.  YUSUF hat eine wunderbare Austrahlung und er ist trotz der Gesamtsituation sehr entspannt, fröhlich, locker und freundlich. Als ich in diversen Hütten rumkrabbelte, um andere Hunde kennenzulernen, saß er entspannt neben mir, als ob das das Normalste der Welt sei. Hauptsache mit dabei, am Menschen dran…

Ein wundervoller Hund – der schon viel zu lange dort sitzt!

Heute Mittag um 12 Uhr hatten wir uns auf einen Termin mit dem Vize – Bürgermeister und Herrn Sandu ( Tierheimleiter) in dessen Büro geeinigt. Auch Sandra Gulla, Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins, die das Hundelager in Bucov nun auch schon einige Jahre kennt, war bei dem Gespräch mit dabei. Hier ging es vor allem darum, wichtige Dinge anzusprechen, die wichtig für eine gemeinsame Fokussierung der Zukunft sind. Wir haben (wie jedes Jahr) unsere Hilfe in Zahlen dargestellt, haben deutlich gemacht, dass wir gerne helfen und sehr positiv über die bisherige Entwicklung gestimmt sind. Uns wurde zugesagt, dass wir gerne einen Bericht über unsere Arbeit vor Ort zusammen mit Aniela und Mihaela abstimmen können, der dann in der örtlichen Zeitung erscheinen soll, um deutlich zu machen, was alles in Bucov passiert, aber auch um deutlich zu machen, dass die Stadt Ploiesti sehr dankbar ist, uns an ihrer Seite zu haben. Sie wissen, dass sie Bucov nicht alleine stemmen können und auf Hilfe angewiesen sind. Das war ein sehr guter Zuspruch und zeigte uns, dass unsere Arbeit, die anfänglich sehr skeptisch beäugt wurde, langsam an Wertschätzung gewinnt. Ebenso wurde angestrebt, dass nur ein gemeinsames Treffen mit allen Bürgermeistern des Kreises Prahova einen wirklich Fortschritt im Punkto externe Kastrationsaktionen in den Dörfern zielführend sein kann. Jedes Dorf muss dafür sensibilisiert werden, dass nur durch Kastration das Straßenhundproblem gelöst werden kann. Hierbei wurde angedacht, dass die örtlichen Poststellen dann entsprechend Infos auslegen könnten, wenn erneut eine Kastrationsaktion ansteht. Wir haben unsere Hilfe dazu angeboten und werden hier sicherlich finanziell unterstützen können, die Organisation muss jedoch vor Ort stattfinden. 
Morgen werden wir Campina besuchen. Ich möchte den Ort kennenlernen, von dem wir bisher 350 Hunde nach Bucov geholt haben. Die ersten Hunde aus Campina sind nun kastriert und fertig mit der Impfung, einige sind bereits in der Galerie. 
Der Vize Bügermeister von Ploiesti hat auf Bitte von unserer Seite dazu den Vize Bürgermeister von Campina telefonisch kontaktiert und wir konnten einen Termin für morgen 14 Uhr ausmachen, an dem er auch anwesend sein wird. Wir werden sehen, was wir erreichen können im Gespräch. Aktuell befinden sich 70 Hunde circa wieder in Campina, Mihaela wird uns ebenfalls begleiten. Wichtig ist: Campina muss selbst tätig wird, um in ihrem Bereich ( der schließlich 60km von Bucov entfernt ist) eine Lösung für die Hunde zu finden. Wir können beraten und Kontakte herstellen. Wir berichten morgen, ich bin jedenfalls schon sehr sehr gespannt.

Morgen um 9 Uhr treffen wir uns mit Herrn Sandu, um in Bucov einen Rundgang zu unternehmen, um nochmal einzelne Dinge anzusprechen, die uns sehr positiv oder aber auch als verbesserungswürdig aufgefallen sind. Hier wird vor allem thematisiert werden, wie unsere Tierärzte im Winter dort trocken und geschützt arbeiten können. Ebenso werden wir die vetkennel Situation durchsprechen. Wir haben eine gute und ehrliche Ebene gefunden, sprechen Ideen an und schauen, inwieweit sie im Gesamtkontext umgesetzt werden können.

Ein vollgepackter Tag mit viel Input, guten Ideen, Hoffnungen…Mein Kopf ist voller Gedanken, ich springe von alten Hunden, neuen Liegeflächen in den vetkennels zum morgigen Besuch in Campina. Es flimmert ein wenig, aber ich habe mich daran gewöhnt, dass wenn man hier vor Ort ist, anders denkt, anders fühlt und einfach ein wenig absorbiert wird, von all dem, was rundrum passiert. Früher hat mich das nervös gemacht, manchmal sogar gestresst. Heute weiß ich: Diese Reisen kosten Kraft, spenden aber noch mehr Ideen, Energie und realistischen Aktionismus, was mich auf meinem bisherigen Tierschutz Weg immer getragen hat. Ich bin so gerne hier!

Meinen Bucov Tag habe ich abgeschlossen mit einem Besuch bei BARNE, einem wunderbaren Kerl, der eine einzigartige Souveränität und Coolness besitzt. Und das nach mehr als zwei Jahren im Hundelager. 

Katja und ich stellen nun noch einige Hunde ein, die dringend in die Galerie sollten. Bis morgen!

 

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